Köln. Meldepflichtige Arbeitsunfälle in deutschen Unternehmen sind lange weniger geworden – bis jetzt. Laut aktuellen Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) kamen im Jahr 2021 wieder mehr Menschen während ihrer beruflichen Tätigkeit zu Schaden. Das heißt konkret: Sie waren infolge des Unfalls zumindest mehr als drei Tage arbeitsunfähig.

Insgesamt wurden von den etwa 3,8 Millionen DGUV-Mitgliedsunternehmen mehr als 800.000 Arbeitsunfälle gemeldet – das war ein Plus von 6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020. Die Zahl der tödlichen Unfälle bei der Arbeit stieg gar um 56 auf 370. Aber: Dieser erste Eindruck täuscht!

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Es gibt weniger Unfälle als vor Corona

„Die Bilanz für 2021 spiegelt den großen Einfluss der Coronapandemie auf das Versicherungsgeschehen wider“, kommentiert DGUV-Hauptgeschäftsführer Stefan Hussy die Ergebnisse. Der starke Einbruch der Unfallzahlen 2020 könne mit Lockdown und Betriebsschließungen erklärt werden. Dass die Zahlen danach wieder angestiegen sind, ist also vor allem ein Zeichen von Normalisierung. Die entsprechend gute Nachricht: 2021 gab es weniger Fälle als vor der Coronazeit!

Stopp: Eindeutige Warnungen sollen Beschäftigte vor Unfällen bewahren.

Und die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2022 lassen vermuten, dass die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle weiter zurückgegangen ist. Laut Hussy ist es aber noch zu früh, um abzuschätzen, ob die langfristig erfreuliche Entwicklung der Zahlen sich fortsetzt – etwa aufgrund vermehrter Arbeit im Homeoffice.

Nadine Bettray
aktiv-Redakteurin

Nadine Bettray schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Sie studierte Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen. Anschließend zog es sie zum Arbeitgeberverband METALL NRW in Düsseldorf. Am Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen absolvierte sie ein Volontariat. Wenn Nadine nicht am Schreibtisch sitzt, jubelt sie Rot-Weiss Essen zu oder rennt mit ihrem Hund durch den Wald. 

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