Leonberg. Warum nicht den Lockdown nutzen, um daheim mal richtig Ordnung zu schaffen – und sich von Altlasten zu trennen? Vielleicht kann man die lästige Sortiererei ja auch mal ganz anders betrachten. Nämlich so wie Aufräumcoach Barbara Immler aus Leonberg. Sie sagt: „Für mich ist Aufräumen Meditation.“
Bloß: Wie überwindet man die innere Hemmschwelle, tatsächlich loszulegen? Immler rät: Einfacher geht es, wenn man sich nicht zu viel vornimmt. Besser nur eine Stunde pro Tag oder heute nur diese eine Schublade. Die Lieblingsmusik hebt dabei die Laune. Und wenn man eine Person seines Vertrauens um Unterstützung an einem festen Termin bittet, gibt es dann auch kein Zurück mehr.
Konkrete Ziele machen die Umsetzung leichter
Damit man die Sachen im Regal nicht nur von links nach rechts schiebt, hilft es, sich ein konkretes Ziel zu setzen. Zum Beispiel: „Ein Drittel muss raus.“ Bei jedem Stück sollte man sich ehrlich fragen: Warum liegt das da und wie lange schon? Wann habe ich das zum letzten Mal tatsächlich benutzt?
Die aussortierten Dinge sollten dann möglichst bald das Haus verlassen – also bitte nicht irgendwann! Aber wohin damit? Recommerce-Portale wie Momox, Rebuy oder Zoxs kaufen gebrauchte CDs, DVDs, Spiele und Bücher. Gibt man die ISBN ein oder scannt den Barcode, nennt das Portal oder die App einen (meist niedrigen) Festpreis. Handys, Tablets, Computer oder Kameras wird man bei flip4new, Swoop, Clevertronic oder Wirkaufens los, noch gut brauchbare Kleidung bei Vinted oder Momox fashion. Praktisch: Die Plattform „Wer zahlt mehr“ vergleicht die Preise von über 20 Recommerce-Ankaufsportalen.
Wem es zu aufwendig ist, stapelweise CDs und Bücher für oft nur kleines Geld online zu erfassen und versandfertig zu machen, dem bleibt die Fahrt zum Bücher-Tauschregal oder zum Flohmarkt. Ausgediente Handys kann man auch bei Sammelstellen der Mobilfunk-Anbieter abgeben, von dort werden sie dem Recycling zugeführt. Eine Übersicht der Sammelstellen findet man unter: handysammelcenter.de/sammelstellenfinder
Kleine Rituale helfen, die Ordnung zu bewahren
Wichtig ist, dass die frisch gepackte Gerümpelkiste oder der Altkleidersack sich nicht in einer Ecke oder im Flur dauerhaft einnisten. Das klappt, indem man sie so positioniert, dass man im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr drum herumkommt, wenn man das Haus verlässt – im Zweifel stellt man sie innen vor der Tür.
„Das Ergebnis ist eine wahre Befreiung! Ausmisten heißt Ballast abwerfen“, schwärmt Barbara Immler (mehr über Barbara Immler erfährt man auf aufraeum-couch.com). „Man verschafft sich buchstäblich Luft.“ Damit das auch so bleibt, helfen Stehsammler, Boxen und Ordnungssysteme für Schubladen sowie kleine, aber feste Regeln und Rituale: Altglas wird in regelmäßigen Abständen weggebracht – nur drei bestimmte Dinge dürfen auf dem Tisch sein – die Schere kommt nach Benutzung sofort zurück an ihren Platz. Wer sich das zur Gewohnheit macht, wird bald feststellen: Es macht das Leben leichter!
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
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