Herborn. Über einen besonderen Durchbruch freut man sich bei der Herborner Pumpentechnik (HP): Eine eigens entwickelte Spezialbeschichtung schützt zukünftig die wasserberührten Bauteile der Pumpen vor Verschleiß, Korrosion und Anhaftungen. „Und diese glatten Oberflächen bieten eine bisher unerreichte Effizienz, sodass beim Betrieb bis zu 20 Prozent Energie eingespart werden können“, erklärt Geschäftsführer Wolfram Kuhn.

Möglich wurde die Innovation dank einer Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen und Zuschüssen des Landes Hessen in Höhe von 160.000 Euro über das Forschungsförderprogramm Loewe. Das unterstützt gezielt die Zusammenarbeit von kleinen und mittleren Unternehmen mit wissenschaftlichen Einrichtungen.

„Dadurch können Firmen ihre Entwicklungskompetenzen und damit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen“, so der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein beim Besuch des Betriebs.

Herborner Pumpentechnik (160 Mitarbeiter) hat seit fast 150 Jahren die Vorreiterrolle bei der Entwicklung von Pumpen. Die innovativen Maschinen des Familienunternehmens sind deshalb überall in der Welt und in fast jedem deutschen Schwimmbad zu finden.

Langjährige Kooperation mit der Wissenschaft

Aus hygienischen Gründen, aber auch um Becken und Rutschen nicht durch Rost zu gefährden, sollen Schwimmbadpumpen heute aus nicht rostenden Werkstoffen bestehen. Die Pumpenlaufräder zur Beförderung des Wassers waren deshalb bisher aus Bronze und wurden in Herborn zugekauft. Dank der neuen Technologie können jetzt aber auch diese Teile im eigenen Betrieb aus Grauguss hergestellt und anschließend mit der Spezialbeschichtung versehen werden.

Bereits seit Jahren arbeiten die Herborner und die THM eng zusammen. „Aber erst durch Loewe konnten wir richtig Gas geben“, so Burkhard Ziegler, Professor für Strömungstechnik an der THM. Für Entwicklungsleiter Lars Runte steht deshalb fest: „Wir haben jetzt eines der nachhaltigsten Produkte im Bereich der Pumpen-Industrie, das Ressourcen schont und den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid deutlich senkt.“

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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