Wölfersheim. Ein Anruf bei der Versicherung wegen eines Schadensfalls und sofort bekommt man Auskunft – weil der Sachbearbeiter an seinem PC Zugriff auf alle Dokumente hat. Wenn das so unkompliziert möglich ist, setzt die Versicherung vermutlich auf Produkte von InoTec in Wölfersheim.

Das mittelständische Unternehmen (46 Mitarbeiter) entwickelt und produziert Hochgeschwindigkeits-Scanner, die in atemberaubendem Tempo und mit hoher Qualität Papier stapelweise scannen und digitalisieren – egal ob es um Fragebögen, Arztbriefe, Wahlzettel oder sonstige Dokumente geht. Der neueste Scanner schafft es, 300 Blatt pro Minute einzulesen, in Farbe und Schwarz-Weiß. Bei vielen InoTec-Kunden wird inzwischen die komplette Post eingescannt und dann unter anderem über künstliche Intelligenz im nachfolgenden System an die Empfänger verteilt.

Deutscher Paketdienst als erster Kunde

Das Einscannen von Papierbögen in DIN A4 ist dabei keine Kunst. Knifflig wird es bei Fotos oder zerknitterten Zetteln. „Nicht nur bei der Geschwindigkeit, auch bei schwierigem Beleggut sind wir weltweit die Nummer eins, und oft kann man die Dokumente digital sogar besser lesen als im Original“, betont InoTec-Geschäftsführer Peter Schnautz.

1992 gründete er mit drei Mitgesellschaftern das Unternehmen. Als erster Kunde bestellte der Deutsche Paketdienst zwei Scanner. Von da an entwickelte sich der Betrieb rasant. Inzwischen stehen die Geräte überall in der Welt, helfen bei der Volkszählung in Australien oder bei Wahlen in Afrika.

Künstliche Intelligenz immer besser

In der Entwicklungsabteilung wird kontinuierlich an der nächsten Generation der Geräte gearbeitet. Dabei geht es um noch höhere Geschwindigkeiten und um intelligentere Geräte, die Schmutz und Information besser unterscheiden oder umgeknickte Ecken erkennen. Schnautz: „Je besser das Bild der eingescannten Dokumente, umso besser kann die künstliche Intelligenz der nachfolgenden Computersysteme arbeiten.“

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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