Velbert. Die Geschäfte der deutschen Schloss- und Beschlag-Industrie laufen gut. Der Branchenumsatz legte im letzten Jahr um 2 Prozent zu, die Erwartungen für 2018 sind optimistisch. Was die Branche ausmacht und wo ihre Stärken liegen, sagt Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbands in Velbert.
Können die Betriebe die zusätzlichen Aufträge denn stemmen?
Exakte Zahlen liegen nicht vor, aber viele unserer Mitgliedsunternehmen produzieren an der Auslastungsgrenze. Die Auftragslage ist glänzend. Dabei werden die Kundenwünsche immer spezieller.
Grund für die gute Lage ist die Baukonjunktur.
Der Wohnungsbau hat dabei eine Vorreiterrolle übernommen. Aber auch beim Gewerbebau sind verstärkte Aktivitäten erkennbar. Viele produzierende Unternehmen haben ihre Investitionen in Gebäude erhöht. Auch durch das gestiegene Sicherheitsbedürfnis bei privaten und gewerblichen Kunden sind weitere Zuwächse zu erwarten.
Welchen Marktanteil haben die deutschen Firmen?
Sie dominieren das Geschäft, keine Frage. Rund drei Viertel der Inlandsnachfrage dürften von deutschen Herstellern bedient werden. Aber auch im Ausland sind die deutschen Firmen stark: Über 40 Prozent der Produkte werden exportiert, Tendenz steigend. Unsere Mitgliedsunternehmen sind technologisch führend, viele sind auch mit eigenen Standorten im Ausland aktiv.
Und wie sieht es mit den Jobs aus?
Die Zahl der Arbeitsplätze ist in der Branche seit rund zehn Jahren sehr konstant und liegt bei knapp 40.000. Aber: Es wird immer schwieriger, aus dem Berufsleben ausscheidende Arbeitskräfte zu ersetzen. Viele Betriebe suchen Mitarbeiter, einige händeringend. Der Fachkräftemangel hat auch uns erreicht. Zahlreiche Unternehmen versuchen, dem mit der Weiterqualifizierung von Mitarbeitern gegenzusteuern.