Bockenem. Es geht voran beim Autozulieferer Meteor im südniedersächsischen Bockenem: Kürzlich weihte das Unternehmen zwei neue Hallen ein. Außerdem können die Kautschuk-Spezialisten weitere Kunden präsentieren und planen 2023 ein neues Verwaltungsgebäude. Mittelfristig, so die neuen Eigentümer, könnte im Vorharz ein „Rubber Valley“ entstehen. Geplant sind enge Kooperationen mit Hochschulen und Start-ups.
1.000 Kilogramm CO2-Ersparnis pro Monat
Im ersten Schritt hat Meteor 3 Millionen Euro in die Logistik investiert, um seine 14 Außenlager in rund 40 Kilometer Entfernung aufzulösen. „Da musste viel zu oft für Kleinigkeiten hin- und hergefahren werden“, so Firmenchef Robert Roiger. Ab Januar kommen die Fertigteile aus der Produktion direkt in die neuen Hallen und werden dort von den Kunden abgeholt. 15 Arbeitsplätze werden in den beiden neuen Logistikhallen in Bockenem entstehen. Roiger: „Durch den nicht mehr benötigten Shuttle-Verkehr wird eine CO2-Ersparnis von circa 1.000 Kilogramm pro Monat erreicht.“
Er lobt die Geschwindigkeit, mit der die beiden insgesamt 3.500 Quadratmeter großen Hallen hochgezogen wurden. Im Februar wurde der Bauantrag gestellt, im Juli war Spatenstich. „Es lief alles ganz reibungslos mit den Baubehörden“, freut sich Roiger. In der großen Halle wird vor allem die fertige Ware, in der kleineren Halle Material gelagert. Teile davon gehen in das Werk im rumänischen Arad. Dort arbeiten 400 Mitarbeiter, Tendenz steigend.
Unabhängiger werden von der Automobil-Industrie
Roiger kommt vom Münchner Finanzinvestor Aequita, der Meteor gemeinsam mit dem Automobil-Zulieferer Prettl zum Jahresende 2019 übernommen hat. Auch wenn sich die Zahl der Arbeitsplätze vom Höchststand von 2.300 auf derzeit rund 950 verringert hat, bleibt Meteor einer der größten Arbeitgeber im Raum Hildesheim.
Axel Geuer, Chef des Haupteigentümers Aequita, sagte, er habe in Meteor von Anfang an eine große Herausforderung, aber auch großes Potenzial gesehen. Er ist zuversichtlich, dass es weiteres Wachstum geben werde. Herausforderungen seien die Pandemie, die Rohstoffknappheit, die teils starken Preiserhöhungen und die Volatilität der Kunden. Die neuen Hallen seien ein Meilenstein, aber „es ist noch ein Wegstück zu gehen“.
Dazu zählt auch, die Abhängigkeit von der Automobil-Industrie zu verringern. Meteor hat deshalb die GTR Gummitechnik in Lauingen bei Augsburg mit 50 Mitarbeitern übernommen. Der Dichtungsspezialist für Fenster- und Fassadenbau soll die Tür zu neuen Geschäftsbereichen öffnen. Mit Schüco gehört bereits ein namhaftes Unternehmen zu den neuen Kunden.