Die Bremer Lürssen-Gruppe übernimmt Blohm + Voss (B+V). Darauf einigte sich Lürssen mit dem britischen Finanzinvestor Star Capital Partners, der die Hamburger Werft erst vor fünf Jahren von Thyssenkrupp erworben hatte.
Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Die Beteiligten rechnen mit einer baldigen Zustimmung des Kartellamts. Wird die Übernahme genehmigt, hätte Lürssen künftig rund 2.800 Mitarbeiter an sechs deutschen Standorten.
Das Bremer Unternehmen strebt nach eigenen Angaben ein langfristiges Engagement an. Geplant ist, mit dem Zukauf vor allem „das Leistungsspektrum von Reparatur- und Refit-Aktivitäten für Jachten, Marine- und kommerzielle Schiffe zu verstärken sowie das Neubaugeschäft von Marineschiffen innerhalb der Lürssen-Gruppe abzurunden“.
Ob Hamburg Standort für Jachtbau bleibt, ist noch nicht entschieden
Offen ist noch, wie es konkret in Hamburg weitergeht, nachdem B+V-Chef Fred van Beers erst 2015 erklärt hatte, man wolle künftig vor allem auf den Bau großer Jachten setzen und damit den Umsatz auf 500 Millionen Euro verdoppeln.
Peter Lürßen, geschäftsführender Gesellschafter der Einheit „Lürssen Maritime Beteiligungen“, erklärte dazu: „Inwieweit wir den Standort künftig zur Fertigung von Jachten nutzen werden, wird vor allem von der Marktentwicklung abhängen und ist derzeit noch nicht zu beantworten.“
Lürssen hatte bereits beim letzten Verkauf von Blohm + Voss im Jahr 2011 Interesse an der Werft bekundet, war jedoch nicht zum Zuge gekommen. Der Zuschlag ging stattdessen an den Investor Star Capital Partners.
Dieser verkaufte zunächst die drei Werft-Bereiche B+V Industries, B+V Oil-Tools und B+V Inspection Service und trennte sich nun auch von der letzten Sparte, dem Schiffbau.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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