München. Bayern ist einer der bedeutendsten Standorte der Luft- und Raumfahrt in ganz Europa. 28.900 Mitarbeiter erwirtschafteten 2019 (neueste Zahlen) nach Angaben des Statistischen Landesamts 11,2 Milliarden Euro. Und da sind die jungen Start-ups mit weniger als 20 Beschäftigten noch nicht einmal berücksichtigt. Im bundesweiten Vergleich entfallen rund ein Drittel der Mitarbeiter und des Umsatzes auf den Freistaat.
Die Palette der Unternehmen im Süden reicht vom kleinen innovativen Zulieferer bis zum globalen Konzern. Die großen Raumfahrtunternehmen Airbus, OHB, MT Aerospace und Premium Aerotec haben Produktionsstätten in Bayern. Wobei MT Aerospace in Augsburg derzeit massiv unter Druck steht. Die Firma ist Zulieferer für die neue Rakete Ariane 6, deren erster Start von Ende 2020 auf 2022 verschoben wurde.
Bayern will Leuchtturmprojekte der Raumfahrtbranche fördern
Acht Unis und Fachhochschulen und sechs Großforschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen sowie die Institute der Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft leisten ihren Beitrag, um die führende Position Bayerns zu sichern.
Vor drei Jahren hatte die Landesregierung das Raumfahrt-Programm „Bavaria One“ angekündigt, mit einem Volumen von 700 Millionen Euro. Etwa 200 Millionen Euro fließen in die Gründung und den Aufbau der neuen Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie der Technischen Universität München. Die Fakultät hat derzeit 22 Professuren; künftig sollen es rund 50 sein.
Mit weiterem Geld will die Landesregierung „Leuchtturmprojekte“ der Branche speziell fördern. Das Thema Forstwirtschaft ist für sie derzeit sehr wichtig. Es geht da um die Frage: Welche Bäume sind wo in welchem Zustand? Und wer dazu etwas beisteuern kann (mit einem Spezialsatelliten etwa), hat gute Chancen.