Der Erstflug im September 1994 war eine kleine Sensation, zu der etliche Flugzeug-Fans aus ganz Europa nach Hamburg reisten. Sie wollten mit eigenen Augen das neue Flugzeug sehen, das Airbus für den Transport von Flugzeugteilen gebaut hatte. Und weil die Maschine auf Basis des Airbus A300 an einen dicken Wal erinnerte, wurde der fliegende Riese auf den Namen „Beluga“ getauft.
Jetzt bekommt der fliegende Wal Nachwuchs. Die „Beluga XL“ ist mit ihren 63 Metern noch mal 6 Meter länger als das alte Modell und 1 Meter breiter. Daher hat sie ausreichend Platz für zwei große A350-Tragflächen; ihre Vorgängerin schaffte nur eine.
Auch die Nutzlast wurde erhöht. Früher lag sie bei 47 Tonnen, nun sind es 53 Tonnen. Das maximale Startgewicht der Maschine liegt bei 227 Tonnen.
Um diese Last zu stemmen, ist das auf Basis eines Airbus A330-200 entwickelte Flugzeug mit zwei mächtigen Triebwerken von Rolls-Royce ausgestattet. Sie bringen die Maschine auf eine Reisegeschwindigkeit von 850 Stundenkilometern.
Das Cockpit ist tiefergelegt, es befindet sich unterhalb des großen Bugtors und bietet Platz für zwei Piloten. Zusätzlich gibt es vorn noch einen Klappsitz für ein drittes Besatzungsmitglied.
Der Start in England ist eine Herausforderung für die Piloten
Größte Herausforderung für die beiden Piloten dürfte der Start der vollbeladenen Maschine am britischen Airbus-Standort Broughton werden. Als Flughafen für dieses Werk im Nordosten von Wales dient der Chester Hawarden Airport, der im Zweiten Weltkrieg als Militäranlage der Royal Air Force entstanden war. Wer dort ein so großes Flugzeug wie die „Beluga XL“ sauber in die Luft bringen will, muss sein Handwerk beherrschen. Die Piste ist nur 2.050 Meter lang.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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