Menden. 1.500 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt, die konzentriert vorm Laptop sitzen oder gespannt verfolgen, wie kleine Roboter über die Spielfläche flitzen und Aufgaben erfüllen: So könnte es vom 19. bis 21. November 2021 in den Dortmunder Westfalenhallen aussehen, falls Deutschland den Zuschlag für das Weltfinale der World Robot Olympiad (WRO) erhält.

Es ist ein großes Ziel, das sich der Verein „Technik begeistert“ (mehr Infos unter worldrobotolympiad.de/technik-begeistert-ev) aus Menden gesetzt hat. Aber die Chancen stehen nicht schlecht: Von zehn interessierten Ländern ist nach der ersten Runde nur Südkorea als Mitbewerber um den Austragungsort in zwei Jahren übrig geblieben.

Internationaler Wettbewerb für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 19 Jahren

Die WRO ist ein internationaler Roboterwettbewerb für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 19 Jahren. In mehr als 70 Ländern tüfteln sie in Zweier- und Dreier-Teams in unterschiedlichen Kategorien und Altersstufen an den jährlich wechselnden Aufgaben. Kleine Lego-Roboter oder bis zu zwei Meter große Modelle kommen zum Einsatz. Es gibt ein Fußballturnier, aber auch industrietaugliche Ansätze. Über die Regional- und Länderebene qualifizieren sich die Teams für das große Weltfinale.

Allein in Deutschland tüfteln 700 Teams in 36 Städten an Aufgaben für Roboter

„Wir wollen mit den Roboterwettbewerben möglichst viele Kinder und Jugendliche für Technik begeistern“, sagt Markus Fleige, Vorsitzender des Vereins, den 2011 ehemalige Schülerinnen und Schüler des Walburgis-Gymnasiums Menden gründeten – alles erfolgreiche Roboterbauer und Wettbewerbsteilnehmer. Seit 2012 organisieren sie die deutsche WRO mit Partnern an den Austragungsorten. Und das sehr erfolgreich: Aus 32 Teams an zwei Standorten wurden mehr als 700 Teams in 36 Städten.

Das klappt längst nicht mehr nur ehrenamtlich. Zwei Halbtagsjobs sowie zwei Aushilfskräfte werden über Spenden, Sponsoren und Meldegebühren finanziert. „Wir haben mit relativ geringen Mitteln viel geschafft“, sagt Fleige stolz – das Weltfinale 2021 wäre, passgenau zum zehnten Geburtstag des Vereins, das i-Tüpfelchen: „Es wäre eine tolle MINT-Veranstaltung für NRW und die Region.“

Verein sucht nach weiteren Sponsoren und Partnern

Neben der Organisation des laufenden Wettbewerbs arbeiten Fleige und der Verein mit Hochdruck an der endgültigen Bewerbung für das Weltfinale, die im September abgegeben werden muss. Vier Hallen in Dortmund sind schon reserviert, der Finanzplan steht. 1,2 Millionen Euro müssen gestemmt werden. „Viele Zusagen haben wir schon, aber wir brauchen weitere Unterstützer“, sagt der Wirtschaftsinformatiker und setzt auf Unternehmen, Stiftungen und Privatleute, die die MINT-Begeisterung beim Nachwuchs wecken wollen.

Dass das auf diesem Weg klappen kann, zeige der Verein, so Fleige: „Aus unserer Roboter-AG haben alle beruflich etwas in Richtung Technik gemacht, selbst die, bei denen ich das nie gedacht hätte.“

Hildegard Goor-Schotten
Autorin

Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten

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