Werdohl. Schutzbrille auf, Handschuhe an, Netzstecker ziehen, Warnweste nutzen – wohl jeder kennt die weißen Gebotszeichen auf blauem Grund. Bei Vossloh Fastening Systems haben sie ein Gesicht bekommen.

In dem Betrieb im sauerländischen Werdohl haben zur Abwechslung mal die jungen Auszubildenden die Vorbildrolle übernommen: Auf großformatigen Plakaten zeigen sie, wie richtiger Arbeitsschutz geht. Die Motive laufen auch als Bildschirmschoner. Eine ausgezeichnete Idee – dafür gab es den Sicherheitspreis „Schlauer Fuchs“ von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall. 

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Jede Woche treffen sich die Auszubildenden zum „Safety Kontakt“

Arbeitssicherheit wird bei dem Bahntechnikunternehmen auf allen Ebenen großgeschrieben und immer wieder ins Bewusstsein gerückt. So treffen sich die Azubis seit drei Jahren wöchentlich zum „Safety Kontakt“. Damals gab es vermehrt Unfälle im Azubibereich. Nichts Großes: mit dem Messer geschnitten, Hand verbrannt, Finger geklemmt. „Es war nur eine Handvoll Vorfälle, aber eben mehr als vorher – da gingen bei uns die Alarmglocken an“, erinnert sich Nina Greitemann, die kaufmännische Ausbildungsleiterin. „Wir wollen schließlich, dass jeder gesund nach Hause gehen kann.“

Seitdem nehmen sich die Auszubildenden einmal in der Woche kurz ein Thema vor, von konkreten Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen bis hin zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung. Vor etwa einem Jahr entwickelte man in diesem Kreis die Idee der Kampagne „Safety first“.

„Die Botschaft sollte kernig rüberkommen“

„Jeder von uns hat sich zu einem Zeichen einen Spruch überlegt und ein passendes Motiv aus seinem Arbeitsumfeld gesucht“, erzählt Sophie Wäscher, angehende Industriekauffrau EU. Fridolin Krämer, Produktdesigner und Maschinenbaustudent, ergänzt: „Die Botschaft sollte kernig rüberkommen.“

Gemeinsam tüftelten die jungen Leute an Design und Texten, der technische Ausbildungsleiter Norbert Jardzejewski machte die Fotos.

Die Kampagne soll auf den ganzen Vossloh-Konzern ausgeweitet werden

Die 17 so entstandenen Motive zeigen Wirkung! „Wir sind schon von vielen Kollegen drauf angesprochen worden. Alle fanden es gut“, berichten Wäscher und Krämer.

Die Kampagne soll auf den ganzen Konzern ausgeweitet werden, mit den neuen Auszubildenden kommen noch weitere Plakate hinzu. Gefahrenquellen gibt es schließlich genug.

Hildegard Goor-Schotten
Autorin

Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie außerdem bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten

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