Lohr am Main. Wenn es abends an Bord des Aida-Kreuzfahrtschiffs „Vorhang auf!“ heißt, dann ist die Technik von Bosch Rexroth gefordert. Denn von dem Unternehmen im unterfränkischen Lohr am Main stammt die Steuerungstechnik für alle Elemente der Bühne.
So haben die Ingenieure für das „Theatrium“ im neuesten Kreuzfahrtschiff „Aida Nova“ einen innovativen LED-Tunnel entwickelt. „Er ermöglicht ganz neue dramaturgische Effekte für das Showprogramm“, sagt Volker Kirsch, Vertriebsleiter Bühnentechnik bei Bosch Rexroth.
Dieser Tunnel von vier Meter Durchmesser ist weit oberhalb der Bühne befestigt und kann abgesenkt werden. Das Besondere: Er ist rundum mit LED-Tafeln verkleidet, die der Regisseur der Show mit Filmsequenzen, Schriftbändern oder Lichteffekten bespielen kann.
Die Showeffekte werden vorab in Hamburg programmiert
Mehrmals täglich bieten Tänzer, Sänger, Artisten und Moderatoren Unterhaltung für die Zuschauer auf der Bühne. Die runde Arena ist dank der Technik von Bosch Rexroth versenkbar und von zweiteiligen Stufenringen umrahmt.
Alle Effekte der Shows plant das Kreuzfahrt-Unternehmen zentral im Entertainmenthaus in Hamburg. Von Lichteinstellungen über den Sound bis zum Shownebel speisen die Programmierer dort alle Details in die Software ein und kopieren sie in das Steuerungssystem an Bord.
Um die Bühnentechnik und auch die Technik für das voll ausgestattete Fernsehstudio „X“ im Schiff zu verbauen, reisten die Fachleute aus Unterfranken zur Meyer Werft hoch in den Norden ins niedersächsische Papenburg. Dort entstand das Kreuzfahrtschiff in einzelnen Sektionen – bis es schließlich mit einer Länge von 337 Metern vom Stapel lief. Bereits seit Ende 2018 kreuzt die „Aida Nova“ auf den Weltmeeren und beherbergt Passagiere in mehr als 2.600 Kabinen.
Beim Abendessen das versunkene Atlantis entdecken
Eine Attraktion ist auch das Time-Machine-Restaurant – ebenfalls mit Technik von Bosch Rexroth. LED-Tafeln, Licht- und Soundeffekte hüllen die Dinnergäste ein und nehmen sie mit auf Zeitreise, etwa ins versunkene Atlantis.
Auch für die Unterfranken geht die Reise weiter: Sie rüsten weitere Aida-Schiffe mit Bühnentechnik aus.
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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