Hildesheim. Mal ist es ein Einhorn auf rosarotem Grund, mal Mickymaus, mal die Raupe Nimmersatt. Sie zieren Tassen, Teller, Frühstücksbrettchen oder Gläser für die Kleinen. Mal prangt auch das Logo das FC Bayern auf den Artikeln. Produziert werden die trendigen Teile vom Hildesheimer Unternehmen Geda Labels.

Stars und Sternchen gehören zum Geschäft der Gründerfirma. In diesem Jahr könnten „Star Wars 9“ oder „Frozen 2“ zu den Label-Rennern werden, hofft Geschäftsführer Gerald Knetsch. „Die Lizenzen haben wir schon gekauft. Jetzt führen wir die Gespräche mit dem Handel.“

Halbes Jahr von der Idee bis zum Verkaufsstart

Vom Entwurf am Rechner in Hildesheim über die Produktion in Fernost und den Schifftransport bis zum Verkaufsstart in den Supermärkten vergeht in der Regel ein halbes Jahr. Unter dem Markennamen „Infinite“ bringt Geda Labels heute eigene Entwürfe auf den Markt.

Knetsch und Mitgeschäftsführer Daniel Rood wissen, dass „die Produkte auf Anhieb gefallen müssen, um aus dem Regal in den Einkaufskorb zu wandern“. In den Anfangsjahren boten sie daher bevorzugt Artikel an, deren Motive bereits aus Kino oder Fernsehen bekannt sind. Bei „Star Wars 9“ und „Frozen 2“ setzen die beiden auf diesen Effekt. Wie viele andere Gründer brauchten Knetsch und Rood zunächst langen Atem – und eine Menge Kapital.

Heute tragen 40 Prozent der Artikel eigene Entwürfe

Nach nun fast zehn Jahren ist die Firma auf einem erfolgreichen Weg. Das Team ist auf zwölf Mitarbeiter gewachsen. 40 Prozent der Artikel sind eigene Entwürfe; damit wird Geda Labels von teuren Lizenzen unabhängiger. Zur Kundschaft zählen namhafte Discounter, Supermarkt- und Drogerieketten.

Die Firma, die seit Kurzem zum Verband Unternehmer Hildesheim zählt, will nun mit dem Systemhaus Compra einen Onlineshop einrichten. „Wir sind uns sicher, dass man als Hersteller mit einem eigenen Online-Geschäft unabhängiger werden und sich ein zusätzliches Standbein aufbauen kann“, sagt Rood.

Um ihr Vorhaben umzusetzen, nutzen die beiden Firmen eine Förderung aus dem „Go-Digital-Programm“ des Bundes. Das Förderprogramm soll Mittelstand und Handwerk unterstützen, digitale Potenziale zu nutzen. Bis zu 50 Prozent der Beratungskosten können durch Bundesmittel gefödert werden.

Werner Fricke
Autor

Werner Fricke kennt die niedersächsische Metall- und Elektro-Industrie aus dem Effeff. Denn nach seiner Tätigkeit als Journalist in Hannover wechselte er als Leiter der Geschäftsstelle zum Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall. So schreibt er für aktiv über norddeutsche Betriebe und deren Mitarbeiter. Als Fan von Hannover 96 erlebt er in seiner Freizeit Höhen und Tiefen.

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