Heidelberg. Jeder Mensch gehört einer von acht Blutgruppen an. Diese unterscheiden sich durch die Oberflächenstruktur der roten Blutkörperchen: A, B, AB und 0, jeweils mit positivem und negativem Rhesusfaktor. Bei einer Bluttransfusion müssen die wichtigsten Merkmale von Spender- und Empfängerblut übereinstimmen. Sonst wird es gefährlich: Die roten Blutkörperchen verklumpen und können Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid nicht mehr in die Zellen transportieren. Das kann unter Umständen sogar zum Tod führen.

Universalspender sehr selten

„Welche Blutgruppe ein Mensch hat, hängt von den Antigenen auf den roten Blutkörperchen ab“, erklärt Professor Stefan Meuer, Direktor des Instituts für Immunologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Blutgruppe A enthält zum Beispiel das Antigen A. Dazu kommt: „Sind spezielle Proteine auf der Membran der roten Blutkörperchen vorhanden, spricht man von Rhesus-positiv “, erklärt Meurer. Rhesus-negative Patienten können nur Rhesus-negatives Blut erhalten, für Rhesus-positive Menschen spielt dieser Unterschied keine Rolle. Wer Blutgruppe 0 negativ hat – nur 6 Prozent der Bevölkerung –, besitzt gar keine Antigene. Das Blut dieser Universalspender kann – gerade im Notfall – ohne Komplikationen an alle übertragen werden.

Andrea Veyhle
Autorin

Nach dem Germanistik- und Anglistik-Studium absolvierte Andrea Veyhle ein Volontariat und arbeitete für eine Agentur. Seit 2007 ist sie freiberuflich für verschiedene Verlage tätig. Für aktiv berichtet sie in Reportagen über die Chemie in Baden-Württemberg und stellt mit Porträts die vielseitigen Berufsbilder der Branche vor. Außerdem erklärt sie, wo uns chemische Produkte im Alltag begegnen. In ihrer Freizeit experimentiert sie gerne in der Küche, Kalorien strampelt sie auf dem Rennrad wieder ab.

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