München. Die Wintertests am Polarkreis waren erfolgreich. Nun fahren die neuen Elektro-Lkws von MAN Truck & Bus probeweise auf bayerischen Straßen. Der Fahrzeughersteller geht damit den nächsten Schritt in Sachen Elektromobilität und treibt den Wandel hin zu emissionsfreien Nutzfahrzeugen voran.

Batterien werden in Nürnberg produziert

Schon im kommenden Jahr soll im Münchner Stammwerk die Produktion des neuen E-Modells mit dem MAN-Löwen im Kühlergrill starten. Läuft alles nach Plan, rollen bereits 2025 rund 2.500 Elektro-Lkws vom Münchner Band. 2030 sollen dann 40.000 schwere Stromer neu in Europa zugelassen werden – rund die Hälfte der jährlichen Gesamtproduktion von MAN. Die Batterien dafür will MAN in seinem Werk in Nürnberg selbst fertigen. Hier wird mit einer Produktionskapazität von rund 100.000 Batterien im Jahr 2030 geplant.

„Bereits Mitte dieses Jahrzehnts wird es hierzulande wirtschaftlicher sein, E-Lkws zu fahren als Trucks mit Verbrenner-Motoren“, prognostiziert Alexander Vlaskamp, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus. Er ist sich sicher: „Unseren schweren E-Lkw bringen wir also genau zur richtigen Zeit, wenn mit einer anziehenden Nachfrage der Transporteure zu rechnen ist.“

Der Ausbau der öffentlichen E-Infrastruktur sei jedoch eine Voraussetzung, um das große Marktpotenzial der neuen Lkws zu heben, sagt der MAN-Chef. „Dafür brauchen wir in Europa dringend mindestens 50.000 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte – sowohl in den Depots unserer Kunden als auch entlang der wichtigsten Fernverkehrsrouten.“

Eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern ist möglich

MAN betreibt als Teil der Traton Group im Joint Venture mit weiteren Partnern selbst den Aufbau von über 1.700 Hochleistungsladepunkten entlang von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs in Europa. Für das vermutlich ab 2025 verfügbare Laden im Megawattbereich ist der neue MAN-Truck technisch bereits vorbereitet. Möglich sind dann Tagesreichweiten zwischen 600 und 800, später bis zu 1.000 Kilometern.

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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