Die Europawahl ist eine der größten demokratischen Wahlen der Welt. Im Juni ist es wieder so weit. In Deutschland sind am 9. Juni alle Wahlberechtigten zur Stimmabgabe aufgerufen. 96 der insgesamt 720 Abgeordneten des Europäischen Parlaments stehen hier zur Wahl.

Etwas ist diesmal neu: „Diese Wahl betrifft auch viele Auszubildende. Erstmals darf mit 16 Jahren gewählt werden“, sagt Özgür Gökce, Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbands, und ruft alle auf, dieses Recht auch wahrzunehmen. In Deutschland dürfen durch die neue Regelung rund 1,4 Millionen Menschen mehr wählen. Die politische Stimme der jungen Leute in Europa soll damit gestärkt werden. Das klappt aber nur, wenn sie die Verantwortung, die man ihnen gibt, auch annehmen und wählen gehen.

Lautstarkes Schimpfen auf und über die EU ist alltäglich und fällt leicht. Aber es gibt gute Gründe, auf das Bündnis der 27 Staaten zu bauen, wie auch die von Märkisch aktiv befragten Azubis meinen: ein Leben in Frieden und Freiheit, Reise- und Arbeitsmöglichkeiten ohne Grenzen, die Garantie demokratischer Grundrechte. Existenzielle Dinge, auf die keiner verzichten möchte.

Viele Förderprogamme

Die EU kostet dabei nicht nur, wie mancher meint. Sie fördert auch – zukunftsweisende Projekte in Unternehmen zum Beispiel – und sichert damit Arbeitsplätze. Und nicht zuletzt können junge Leute ganz persönlich profitieren. So fördert das Erasmus-Programm auch für Azubis und Berufsanfänger Praktika im Ausland.

„Wählen bedeutet für uns auch, Verantwortung zu übernehmen“

Krasimir Atanasov und Leonid Matoshi, Auszubildende zum Industriemechaniker, oso precision Plettenberg

  • Wir gehen zur Europawahl, weil wir die EU wichtig finden.
  • Europa ist das Zuhause von 700 Millionen Menschen und garantiert uns Frieden und Sicherheit. Die gemeinsame Währung und die einfachen Reisemöglichkeiten sind genial!
  • Wir können froh sein, dass wir ein Wahlrecht haben. Wählen bedeutet daher für uns auch, Verantwortung zu übernehmen. Die EU bestimmt unseren Alltag, daher ist jede Stimme wichtig für unsere Freiheit, eine sichere Zukunft und gute Lebensbedingungen.

„Je weniger Menschen wählen, desto schwächer wird die Demokratie“

Jana Haase, Mitarbeiterin im Bereich Bildung, Märkischer Arbeitgeberverband

  • Ich gehe zur Europawahl, weil sie mir die Möglichkeit gibt, bei wichtigen politischenThemen aktivmitzuwirken.
  • Das Europäische Parlament legt Normen fest, die auf nationaler Ebene umgesetzt werden. Sie sind Teil unseres Alltags und gehen alle etwas an. Themen wie Sicherheit, Umweltschutz oder Migration sind für alle wichtig.
  • Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, und ich bin mit meiner Stimme auch dafür verantwortlich, dass sie erhalten bleibt. Je weniger Menschen wählen gehen, desto schwächer wird sie.

„Unsere Stimmen entscheiden über die Zukunft der EU“

Lambros Ziagkas, Auszubildender zum Industriekaufmann, VDM Metals Werdohl

  • Ich gehe zur Europawahl, weil unsere Stimmen über die Zukunft der Europäischen Union entscheiden.
  • Die EU ermöglicht den Bürgern der Mitgliedstaaten, überall in der Europäischen Union zu leben und sich somit weiterzubilden und zu arbeiten.
  • Außerdem verleiht der Vertrag über die Europäische Union, uns, den EU-Bürgern und Personen mit Wohnsitz in der EU, eine umfangreiche und vielseitige Anzahl an Rechten. Ich hoffe, dass auch in Zukunft die EU den starken Zusammenhalt und die enge Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten fördern wird und die Ansichten und Werte der EU-Bürger vertritt.

„Errungenschaften der EU haben das Leben in Europa deutlich verbessert“

Carlos Garcia, Auszubildender zum Industriekaufmann, VDM Metals Werdohl

  • Ich gehe zur Europawahl, weil mir der Erhalt der Werte der EU sehr wichtig ist.
  • Durch den Binnenmarkt und andere Errungenschaften der EU hat sich das Leben in Europa deutlich verbessert. Dank der EU haben sich viele Nationen verbündet, sodass nach einem chaotischen 20. Jahrhundert endlich etwas Stabilität und Frieden herrscht und das muss bewahrt werden.
  • Ich hoffe, dass die EU noch weitere Mitglieder finden kann und dass die EU als Kollektiv Lösungen für die aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Probleme finden wird.

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Hildegard Goor-Schotten
Autorin

Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie außerdem bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten

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