Viren und Würmer, Trojaner und andere Schadsoftware – Hacker haben so manches in ihrem virtuellen Giftschrank, was Otto-Normal-PC-Benutzer das Leben so richtig schwer machen kann. Was also tun? Klar, man könnte ganz einfach den Stecker ziehen und seinen Rechner fortan nur noch offline betreiben. Problem: Im Zeitalter der Digitalisierung ist das wohl keine Alternative mehr.

Aber hier gibt es eine hilfreiche Alternative: Zehn auch für den Laien recht simpel umzusetzende Schritte, die das Surfen im Internet sowie die tägliche Arbeit mit dem eigenen Computernetzwerk ein beträchtliches Stück sicherer machen. Sie basieren auf den Handlungsempfehlungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Wir haben unsere Tipps in zwei Blöcke aufgesplittet. Der erste Block umfasst fünf Basismaßnahmen (Basics), die jeder User in jedem Fall umsetzen sollte. Am besten sofort! Den zweiten Block stellen ebenfalls fünf flankierende Maßnahmen (Add ons). Deren Ziel: Die eigene Angriffsfläche für Cyber-Attacken zu verringern.

Basics:

Updates sofort durchführen

Nichts ist perfekt, und von Software-Herstellern ausgelieferte Produkte schon gar nicht. Kaum eine Woche, in der Hersteller von Microsoft bis Adobe keine Patches oder andere Updates zur Verfügung stellen, die neu aufgedeckte Sicherheitslücken abdichten sollen. Installieren Sie diese Updates möglichst immer! Und zwar nicht nur für häufig benutze Programme wie Ihren Internet-Browser oder Office-Lösungen. Sondern auch für das von Ihnen verwendete Betriebssystem. Im Prinzip bieten alle Programme die Möglichkeit, solche Updates automatisch zu beziehen. Diese Funktion kann man meist unter „Optionen“ oder „Einstellungen“ aktivieren.

Virenschutz installieren

Surfen Sie nur geschützt – durch ein Virenschutzprogramm. Die kosten nicht mehr die Welt, mitunter gibt es brauchbaren Basisschutz auch kostenlos. Und: Auch das Antiviren-Programm braucht regelmäßige Updates, um wehrhaft zu bleiben.

Firewall aktivieren

Nutzen Sie die in den meisten Betriebssystemen integrierte Personal Firewall. Diese persönliche Schutzmauer kontrolliert im Prinzip alle Datenpäckchen, die Ihren Rechner verlassen oder an ihn gesendet werden.

Immer überlegt handeln

Diesmal nichts Technisches, sondern ein Appell an den gesunden Menschenverstand. Angenommen, in der Fußgängerzone hielte Ihnen jemand einen Becher mit einem undefinierbaren Gebräu hin – würden Sie das Zeug trinken? Nein? Gut so! Aber ebenso wenig sollten Sie dubiose Anhänge in Mails von Ihnen unbekannten Absendern öffnen, auf kryptisch anmutende Links klicken, die Ihnen wer auch immer ins Postfach gejagt hat.

Und wenn Ihnen eine angebliche Maja aus Russland in gebrochenem Deutsch via Mail zuhaucht, sie habe ihr ganzes Leben lang nur auf Sie gewartet – kühlen Sie sich mal besser für einen Moment ab. Denn: Es gibt keine Maja! Und wenn doch, heißt sie vielleicht eher Dimitri, trägt vielleicht Bart, wohnt im Ural und schreibt hauptberuflich Schadsoftware.

Heimnetzwerk richtig absichern

Wenn Sie daheim ein WLAN-Netzwerk nutzen, verschlüsseln Sie dieses mit dem Verschlüsselungsstandard WPA2. Ändern Sie zudem unbedingt das werkseitig eingerichtete Passwort des Routers. Und: „12345“ als neues Passwort ist eine eher suboptimale Idee. Da sind schon andere draufgekommen. Wenn Sie weiterte Informationen zum Einrichten eines sicheren WLAN-Netzwerks brauchen – das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat hier einiges in petto:
bsi-fuer-buerger.de

Add ons:

Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten verwenden

Ist ein wenig umständlich, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Wenn Sie im Netz unterwegs sind, nutzen Sie dafür besser ein Benutzerkonto mit lediglich eingeschränkten Rechten. Nicht das Administratorkonto. Von Microsoft bis Linux Ubuntu erlauben alle gängigen Betriebssysteme das Einrichten weiterer Nutzerkonten. Arbeiten Sie in Windows, so klicken Sie dafür links unten auf das Microsoft-Symbol, dann auf das Einstellungs-Zahnrad, dann auf „Konten“.

Wirklich sichere Passwörter verwenden

Nutzen Sie unbedingt sichere Passwörter. Wie gesagt: „12345“ oder „schalke04“ sind weder originell noch sicher. Wie man sichere Passwörter entwickelt, haben wir hier auf AKTIVonline schon einmal aufgeschrieben.

Nur auf sicheren Seiten einkaufen

Augen auf beim Online-Kauf! Es mag vielleicht trivial erscheinen, aber wer beim Shopping am Schirm stets auf eine verschlüsselte Verbindung achtet, senkt sein Risiko beträchtlich. Dass der Shop, in dem Sie gerade auf Schnäppchenjagd sind, eine sichere Verbindung aufweist, erkennen Sie daran, dass die Internetadresse mit „https//“ beginnt. Und am kleinen Schlosssymbol im Browserfenster.

Computer aufgeräumt halten

Entrümpeln Sie Ihren PC regelmäßig. Was Sie an Programmen nicht mehr brauchen, schmeißen Sie von der Festplatte runter. Je weniger Anwendungen man nutzt, umso kleiner ist die eigene Angriffsfläche.

Regelmäßig Back-ups durchführen

Lästig, aber im Fall der Fälle ungemein wertvoll sind regelmäßige Back-ups. Wer es sich einfach machen will, nutzt an dieser Stelle eine externe Festplatte. Die aber nur ans System andübeln, wenn man wieder ein neues Back-up machen möchte!