Wertheim. Silbern und golden funkeln die Christbaumkugeln im Schein der Kerzen. Zart und zerbrechlich ist der Baumschmuck aus Glas, der jedes Jahr zum Advent im Glasmuseum Wertheim für Weihnachtsstimmung sorgt. Die üppig geschmückten Weihnachtsbäume spiegeln den wechselnden Zeitgeschmack wider.

Bunt und luxuriös etwa zeigt sich der vier Meter hohe Thüringer Baum mit seinen 500 bis zu 150 Jahre alten Glasfiguren.

Die Weihnachtsausstellung erinnert an die Herkunft der noch heute bedeutenden Wertheimer Laborglas-Industrie aus Thüringen. Nach 1945 siedelte sich der Ilmenauer Glasphysiker Hans Löber (1900–1978) mit einer Gruppe thüringischer Glasfachleute in Wertheim an und gründete das Glaswerk.

Löbers Privatsammlung mit Glasobjekten von der Antike bis ins 20. Jahrhundert bildete den Grundstock für das von ihm gegründete Museum. In zwei historischen Gebäuden aus dem 16. Jahrhundert zeigt es heute die ganze Vielfalt des Werkstoffs Glas und seine Geschichte – von den Anfängen vor mehr als 3.000 Jahren bis heute. Ein Audioguide führt die Besucher durch das begehbare Glaslexikon im „Großen Haus“. Von A wie Ägyptisches Glas bis Z wie Zeiss-Linse zeigt es rund 1.000 Exponate.

30 Spielstationen zum Staunen

Abwechslung bieten außerdem 30 Spielstationen, die auch Kinder zum Staunen bringen. Sie beobachten, wie sich ihre Hand hinter der Schusterkugel vergrößert, oder versuchen, den eigenen Namen in Spiegelschrift zu schreiben. Im „Kleinen Haus“ sind die vier Kabinett-Ausstellungen untergebracht. Das Glasperlen-Kabinett veranschaulicht deren Rolle in Mythologie und Religion, als Handels- oder Modeobjekt. Wie Glas unseren Alltag verändert hat – von der Brille bis zum Panzerglas – zeigt ein zweites Kabinett.

Eine internationale Studio- und Lampenglas-Ausstellung und das Kabinett mit Briefbeschwerern komplettieren das Quartett. Im „Kleinen Haus“ findet sich auch die Weihnachtsausstellung. Der Christbaumschmuck glänzt dort aber nicht nur an Bäumen und in Vitrinen: Man kann ihn auch selber herstellen. Der Museums-Glasbläser zeigt, wie’s geht.

Weitere Informationen unter:
glasmuseum-wertheim.de