Treuchtlingen / Bischofsmais / Oberaudorf / Fürsteneck. Die Tage werden kürzer, kühl und feucht ziehen Nebelschwaden im November über den Boden: genau die richtige Stimmung für Mythen und Sagen. Neben den Gänsehaut-Klassikern sorgen auch allerlei Orte in Bayern für schaurig-schöne Erlebnisse.
Die Kapelle der weißen Frau am Uhlberg
Sagenhafte Überlieferungen ranken sich um den Uhlberg in der Nähe von Treuchtlingen in Schwaben. Rund 600 Meter hoch ist die Bergkuppe, die ihren Namen von der Eule ableitet. Sie wurde 1144 erstmals urkundlich erwähnt, als Nonnen ein Benediktinerinnenkloster gründeten.
Immer noch stehen hier die Überreste der Sankt-Ulrichs-Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Der verwunschene Ort hat die Menschen zu allerlei Sagen inspiriert: Es soll nachts eine weiße Frau in der Ruine herumspuken. Außerdem, heißt es, habe am Fuß des Berges die legendäre Römerstadt Aureum gelegen.
Der Teufel bittet zu Tisch in Bischofsmais
Die Neugier auf schaurige Geschichten befriedigt eine Wanderung zum Teufelstisch bei Bischofsmais in Niederbayern.
Der Legende nach diente der mit großen aufeinandergestapelten Felsbrocken aufgehäufte Turm dem Teufel als Unterlage für sein Mittagsmahl. Als plötzlich die Kirchenglocke läutete, brauste er wutentbrannt davon. Rund um die Gesteinsformation hat man heute einen sagenhaften Panorama-Blick mit Sicht auf die Burgruine Weißenstein.
Wo der Drache seinen heißen Atem verströmt
Ausflügler, die ins Mangfallgebirge in Oberbayern einen Abstecher machen, treffen dort auf die Sage vom Tatzelwurm. Das alpenländische Fabeltier gab einer etwa acht Kilometer langen Gebirgsstraße seinen Namen. Sie führt von Oberaudorf zu den Tatzelwurm-Wasserfällen.
Hier stürzt das Wasser mit lautem Donner in die Tiefe, die Gischt schäumt und steigt auf. Ganz klar: Da muss ein gefährlicher Drache hausen, der jeden Unvorsichtigen verschlingt, der sich der Schlucht nähert. So lautet zumindest die Geschichte.
Die Geister von Schloss Fürsteneck
Ein besonders schauriger Ort ist Schloss Fürsteneck im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau. In den Gemäuern aus dem 12. Jahrhundert soll es ordentlich spuken. Immer wieder haben Besucher von Phänomenen berichtet, die sie nicht erklären können.
Wer dies einmal am eigenen Leib erfahren möchte, kann dort eine Spuknacht verbringen. Und wer weiß, vielleicht begegnet man bei der geführten Geisterjagd zwischen Keller und Dach wirklich der Bauernmagd Afra, der Burgdame Elsbet oder dem grausamen Fürstbischof.