Düsseldorf. Kreditkarte – das bedeutet normalerweise: Einkauf auf Pump. Eine Prepaid-Kreditkarte funktioniert genau andersherum. Zuerst muss man Geld einzahlen – dann kann man diesen Betrag ausgeben.

Interessant kann diese Variante für Jugendliche und ihre Eltern sein. Zum Beispiel, wenn der Nachwuchs allein verreisen möchte: Dann können die Eltern das Kind mit einer Prepaid-Kreditkarte ausrüsten – und bei Bedarf das Guthaben von Deutschland aus wieder auffüllen, etwa in Notfällen oder bei einem längeren Schüleraustausch.

Auch zu Hause kann so eine Karte durchaus nützlich sein. Etwa, damit der spielbegeisterte Filius im Internet nicht mehr Geld ausgeben kann als geplant.

„Ist das Guthaben verbraucht, kann man die Karte normalerweise nicht mehr nutzen. Schuldenmachen ist im Regelfall also nicht möglich“, erklärt Christian Urban von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der Jurist warnt aber zugleich: „Bei einigen Anbietern können solche Karten durchaus ins Minus rutschen! Etwa, weil die Jahresgebühr fällig wird. Oder wenn bei einer Nutzung keine Online-Autorisierung stattfindet“ (wenn also, wie früher üblich, im Restaurant einfach nur ein Papier-Beleg unterschrieben wird).

Ob so was möglich ist, sollte in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder auf dem Antragsformular stehen. Deshalb empfiehlt Urban, das Kleingedruckte darauf durchzusehen.

Vergleichen sollte man auch die Kosten. Es gibt kaum Angebote ohne Grundgebühr, meist sind es um die 20 bis 30 Euro pro Jahr. Abheben am Automaten kann schon mal um die 5 Euro kosten, das Aufladen von neuem Guthaben 4 Prozent des Betrags – und so fort. Manche Anbieter verlangen sogar Gebühren für die Nicht-Nutzung der Karte …

Bei der Leistung wiederum gibt es kaum Unterschiede zu den herkömmlichen Kreditkarten. Man kann mit Prepaid-Plastik im Laden und im Web bezahlen sowie am Automaten Geld abheben. Allerdings akzeptieren längst nicht alle Hotels und Mietwagen-Anbieter eine Prepaid-Kreditkarte als Sicherheit.