Garmisch-Partenkirchen / Sonthofen / Marktschellenberg / Oberstdorf. Hier erleben Naturliebhaber das Abenteuer Berge einmal anders: Bei einer Klamm-Wanderung geht es nicht hinauf, sondern mitten hindurch. Über Jahrtausende hat das Wasser Spalten ins alpine Felsmassiv gespült. Einige davon wurden mithilfe von Bohrungen, Stegen und Brücken begehbar gemacht. Unsere Vorschläge sind besonders für Familien mit Kindern geeignet, da sie über kurze Wege vom Parkplatz aus erreichbar sind.
Höhlenreiches Natur-Geotop an der Zugspitze
Durch insgesamt acht Felsdurchbrüche führt der Weg in der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen. Es ist stockfinster, einige Wanderer schalten ihre Handy-Taschenlampe an: So ist der Tritt wieder sicher. Sobald man die Höhlen verlässt, bietet sich ein spektakuläres Naturschauspiel. Das Wasser schießt von bis zu 80 Meter hohen Felswänden herab – da kann man schon mal nass werden.
Der 700 Meter lange Pfad wurde ab 1910 erschlossen und zweigt am Ende in unterschiedliche Richtungen. Wer eine kleine Runde drehen möchte, geht auf die rund 150 Meter höher gelegene Partnachalm. Von dort kehrt ein Weg zum Ausgangspunkt zurück.
Romantisch durch grüne Felsen im Allgäu
Die zwischen dem Wertacher Hörnle und dem Grünten entspringende Starzlach formte eine geräumige Schneise – die Starzlachklamm in Sonthofen. Auf den kargen Felsen wachsen Pflanzen und Moose. Wasserfälle und Strudel verleihen der Schlucht etwas Romantisches.
Ein Tipp: Rund 30 Minuten braucht man, um die Schlucht zu durchqueren. Danach stehen einige Rundtouren zur Auswahl. Auf einer Route geht es knapp 200 Höhenmeter hinauf zum Gasthof Alpenblick oder zum Museumsdorf „Erzgruben-Erlebniswelt“.
Über Brücken und Stege im Berchtesgadener Land
Schon der Ausgangspunkt zur Almbachklamm in Marktschellenberg bei Berchtesgaden ist sehenswert. Hier steht Deutschlands älteste Marmorkugelmühle, in der seit mehr als 300 Jahren Marmorbrocken mithilfe von Wasser zu Kugeln geschliffen werden. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein Steig durch die drei Kilometer lange Spalte gebaut. Heute führt der vor kurzem komplett renovierte Pfad entlang des Almbachs über 29 Brücken und Stege, 320 Stufen sowie durch einen Tunnel.
Tiefste Felsschlucht Mitteleuropas im Kleinwalsertal
Die tiefste begehbare Schlucht Mitteleuropas findet man zwischen Oberstdorf und dem Kleinwalstertal. Die Gletscherschmelze formte die 2,5 Kilometer lange Breitachklamm. Bis zu 150 Meter ragen die Felswände in die Höhe. Mehr als 300.000 Menschen besuchen jährlich das Naturdenkmal. Das Besondere: Die Klamm ist ganzjährig geöffnet. Im Winter gibt es zudem geführte Fackelwanderungen durch eine faszinierende Eiswelt.