Berlin. Handys werden oft nur kurz genutzt – schon nach eineinhalb bis zwei Jahren werden sie durch ein neues Gerät ersetzt, obwohl das alte noch seinen Dienst tun würde. Das ausgemusterte Stück landet gerne mal in der Schublade. Laut Schätzung des Branchenverbands Bitkom betrifft das 124 Millionen Stück allein in Deutschland!
Besser wäre es natürlich, einen neuen Zweck für die alten Mobiltelefone zu finden. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Verkaufen. Das kann sich insbesondere dann lohnen, wenn das Smartphone relativ jung ist und es noch Software-Updates gibt. Einfach kann man es sich mit einem Ankaufsportal wie zum Beispiel Rebuy, Flip4New, Clevertronic oder Wirkaufens machen. Alexander Kuch vom Telekommunikationsmagazin „Teltarif“ rät dazu, stets die Ankaufspreise auf mehreren Portalen zu prüfen. Wer in Eigenregie per Kleinanzeige verkauft, beispielsweise bei Ebay, bekommt in der Regel etwas mehr Geld – hat dafür aber auch einen höheren Zeitaufwand.
- Spenden. Mit dem alten Handy lässt sich auch Gutes tun. So nehmen Mobilfunkanbieter wie O2 oder Telekom Altgeräte zurück (man kann sie in jedem Shop abgeben). Die entsprechenden Erlöse spenden die Unternehmen dann ganz oder teilweise an gemeinnützige Organisationen. Man kann solche Organisationen auch direkt unterstützen, indem man ihnen alte Mobiltelefone zukommen lässt. So sammeln, nur zum Beispiel, der Naturschutzbund Deutschland, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Landesbund für Vogelschutz in Bayern oder auch das katholische Hilfswerk Missio alte Geräte und geben sie an Recycling-Firmen weiter. Noch brauchbare Handys werden meist ins Ausland weiterverkauft, also sollte man das Ladegerät immer mit abgeben. Sind Spenden-Handys nicht mehr funktionstüchtig, werden sie wiederverwertet. So oder so bekommen die Organisationen am Ende Geld, das sie für ihre guten Zwecke verwenden können. Abgabestellen finden sich auf den Internetseiten der Organisationen. Oft kann man auch einfach einen Retourenschein herunterladen, womit man das Altgerät kostenfrei per Paketdienst versenden kann.
- Weiterverwenden. Auch wenn ältere Mobiltelefone nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind, können sie doch noch für einige Anwendungen nützlich sein, zum Beispiel zum Musikhören oder als Fotoapparat. „Man kann sie aber auch zur Alarmanlage oder mithilfe einer App zu einem Babyfon umfunktionieren“, erklärt Experte Kuch.
„Man kann alte Smartphones auch zum Babyfon oder zur Alarmanlage umfunktionieren“
- Entsorgen. Natürlich kann man alte Handys auch wegschmeißen – aber bitte nicht in den normalen Hausmüll! Das ist verboten, dafür wird sogar ein Bußgeld fällig. „Fachhändler und Großmärkte sind verpflichtet, die Geräte kostenlos zurückzunehmen“, so Kuch. Zudem kann man sie auch bei den örtlichen Entsorgungsstellen abgeben.
Ganz unabhängig davon, was nun mit den nicht mehr benötigten Mobiltelefonen geschieht: Bevor man sie aus der Hand gibt, sollte man alle persönlichen Daten löschen. Das bloße Zurücksetzen in den Werkszustand reicht da nicht aus – weil die sensiblen Informationen rekonstruiert werden könnten. Kuch empfiehlt: „Vor dem Zurücksetzen sollten unbedingt alle Daten manuell gelöscht werden.“
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