Hamburg. Viele Versicherungen sind wichtig und sinnvoll, keine Frage. Aber es gibt Ausnahmen. Mit einer besonders überflüssigen Police versenken vor allem ältere Mitmenschen oft ohne Not viel Geld: mit der Sterbegeldversicherung.
Natürlich kann eine Beerdigung nebst Trauerfeier etliche Tausend Euro kosten. Und bezahlen müssen die Bestattungskosten in aller Regel die Erben, aus dem Erbe. Letztlich zahlen die meisten Verstorbenen ihre Beerdigung also ohnehin selbst, spezielle Gedanken muss man sich da oft gar nicht machen.
Expertin warnt: Sterbegeldversicherung bringt hohe Abschluss- und Verwaltungskosten mit sich
Wenn man dennoch zusätzlich vorsorgen will, sollte man wissen: Hinter einer Sterbegeldversicherung verbirgt sich tatsächlich eine kapitalbildende Lebensversicherung. „Bei solchen Verträgen fallen regelmäßig hohe Abschluss- und Verwaltungskosten an“, erklärt Bianca Boss vom Bund der Versicherten, „außerdem ein hoher Anteil zur Absicherung des vorzeitigen Todesfallrisikos. Erst wenn alle diese Kosten beglichen sind, wird mit dem Rest das vereinbarte Sterbegeld angespart.“
Damit sei eine Sterbegeldversicherung in den meisten Fällen ein sicheres Renditegrab. Im Lauf des hoffentlich ja langen Lebens zahle so mancher viel mehr Geld in die Police ein, als diese dann im Todesfall als Sterbegeld an die Hinterbliebenen auszahle (das kann die Expertin an Beispielen vorrechnen).
Boss rät daher: „Es ist sinnvoller, für den Fall des Falles eine Risikolebensversicherung bis zum 65. Lebensjahr abzuschließen, die deutlich billiger ist“. Und später einfach per Banksparplan vorzusorgen. Ergänzender aktiv-Tipp: Wenn klar ist, dass die Bestattungskosten sowieso locker aus dem Nachlass finanziert werden können, besteht kein Handlungsbedarf.