Entschuldigung, können Sie mir sagen, wie spät es ist?“ Früher war das eine alltägliche Frage. Heute klingt’s wie ein Relikt aus analoger Steinzeit: Wer die Zeit braucht, linst aufs Handy. Hat jeder in der Tasche. Dafür immer weniger eine Uhr am Handgelenk: Laut Vergleichsportal Verivox trägt die heute nur noch jeder Vierte.

Sarkastisch könnte man jetzt sagen: Super, wenigstens bei der Uhrzeit sind wir richtig durchdigitalisiert. Die Uhren-Branche dürfte da sauertöpfisch lächeln. Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der hierzulande produzierten Armbanduhren seit 2011 um über 50 Prozent eingebrochen.

Aber es gibt Hoffnung für die Branche: Ausgerechnet Wanduhren nämlich scheinen sich dem Zeitgeist zu widersetzen. Deren inländische Produktion stieg im gleichen Zeitraum um fast die Hälfte an.

Woran das liegt? Ganz ehrlich – ich hab keinen Schimmer. Vielleicht, weil eine große Uhr an der Wand irgendwie beruhigend ist? Und das monotone Ticken so herrlich nostalgisch. Oder weil sie nicht ständig mit Nachrichten nervt und nach einem Software-Update schreit? Wie gesagt, keine Ahnung. Aber wie auch immer Sie es mit der Zeitmessung halten, denken Sie dran: Ab Sonntag gilt wieder Sommerzeit …

Von Ulrich Halasz

ChefReporter

Hat noch nie kapiert, wieso Uhren ein Statussymbol sein sollen. Trägt aber selbst tatsächlich noch Armbanduhr. Digital, mit Herzfrequenz. NP: 75 Euro.

Ulrich Halasz
aktiv-Chefreporter

Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann studierte Uli Halasz an drei Universitäten Geschichte. Ziel: Reporter. Nach Stationen bei diversen Tageszeitungen, Hörfunk und TV ist er jetzt seit zweieinhalb Dekaden für aktiv im Einsatz – und hat dafür mittlerweile rund 30 Länder besucht. Von den USA über Dubai bis China. Mindestens genauso unermüdlich reist er seinem Lieblingsverein Schalke 04 hinterher. 

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