Als Walrossdame Antje 2003 an Altersschwäche starb, war der Kummer groß – das 750 Kilo schwere NDR-Maskottchen hatte in Hamburg den gleichen Stellenwert wie die Stadtmusikanten in Bremen. Aber der Tierpark Hagenbeck fand gemeinsam mit der Stadt eine gute Lösung: Das Tier wurde liebevoll präpariert und bekam 2004 einen Ehrenplatz im Zoologischen Museum.
Dort kann man es nun wieder sehen, nachdem das Museum zeitweilig wegen Umbau geschlossen war. Aber das Warten hat sich gelohnt – das Haus, das immer schon ein Geheimtipp unter den rund 50 Museen der Hansestadt war, ist noch attraktiver geworden.
Das Haus erhielt einen neuen Zugang und ein neues Foyer mit Ausstellung
Das beginnt schon im 200 Quadratmeter großen Foyer, das über den neuen Zugang an der Bundesstraße zu erreichen ist. Hier wird der Besucher gleich von zwei beeindruckenden Säugetieren begrüßt: Links ist das Skelett eines 20 Meter langen Finnwals drapiert, von rechts grüßt ein grimmiger Eisbär, der über einem zerfetzten Overall steht – was aus dem Besitzer der Textilie geworden ist, bleibt der Fantasie des Besuchers überlassen.
Damit ist ein zentrales Leitmotiv der Ausstellung angesprochen: der Mensch und sein Einfluss auf die Natur. Dieses Thema findet sich auch in den übrigen Bereichen des Museums, das auf 2.000 Quadratmetern mehrere Tausend Exponate aus allen Bereichen der Tierwelt zeigt.
Zu den absoluten Raritäten des Hauses zählt der Schädel eines weiblichen Narwals, der – anders als andere Vertreter der Spezies – zwei Stoßzähne hat. Das Tier wurde 1684 erlegt und ist weltweit das einzige bekannte Exemplar dieser Art.
Eine einzigartige Sammlung
Das Museum an der Bundesstraße ist ein Teil des Centrums für Naturkunde (CeNak) der Uni Hamburg. Es entstand aus dem 1843 gegründeten Naturhistorischen Museum, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Ein Großteil der Exponate konnte damals jedoch gerettet werden.
Der Eintritt ist für Erwachsene und Kinder frei. Weitere Infos und Angaben zu den Öffnungszeiten gibt es unter www.cenak.uni-hamburg.de
Was sonst noch läuft
Jork. Die „Altländer Apfeltage“ sind ein besonderes Highlight der Region, auch kulinarisch. Wenn Ende August die Ernte beginnt, werden in vielen Restaurants und Cafés südlich der Elbe leckere Apfelkuchen, köstliche Apfelaufläufe und ähnliche Spezialitäten angeboten. Ein Muss für alle norddeutschen Apfel-Fans!
Lübeck. Jazz-Liebhaber im Norden haben es gut – im Frühsommer gibt es für sie den Elbjazz in Hamburg, im Herbst das Travejazz Festival in Lübeck. Es bietet eine Plattform für national und international etablierte Künstler und findet in diesem Jahr vom 7. bis 10. September statt.
Wilhelmshaven. Lasershows, Leucht-Objekte, Laternen und Feuerschlucker eröffnen die Herbstzeit an der Jade. Bereits zum vierten Mal gibt es in diesem Jahr vom 22. bis 24. September das „LichterMeer“ am Strand von Wilhelmshaven.