Köln. Entspannung finden, Routinen durchbrechen – mal ungewöhnliche Wege gehen. Das steckt hinter dem Freizeit-Trend „Mikroabenteuer“. Immer mehr Menschen setzen auf die wenig geplanten, kostengünstigen Naturerlebnisse. „Es sind kleine Abenteuer, die man direkt vor der eigenen Haustür verwirklichen kann“, sagt Outdoor-Spezialist Christo Foerster.
Bedingung: Man ist zu Fuß, per Rad oder mit Bus und Bahn unterwegs. Ein Mikroabenteuer kann wenige Stunden oder auch über Nacht andauern. „Bei der letzten Variante darf man nur draußen übernachten“, so Foerster.
Ein Mikroabenteuer finden: Einfach wie ein Tourist durch die Stadt laufen
Radler können sich über Fahrrad- und Wander-Apps wie Komoot oder Oruxmaps Routen aussuchen. Wer es kleiner mag, erkundet wie ein Tourist seine Heimatstadt, Flüsse oder Sehenswürdigkeiten. Die kann man online recherchieren oder in Stadtführern nachschlagen.
Bei der Ausrüstung reicht auch eine einfache Outdoor-Ausstattung
Für den Stadt-Tripp reichen Turnschuhe, Rucksack und Proviant. Für Mehrtagestouren durch Wald und Flur empfiehlt Foerster wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk, Schlafsack oder Hängematte, Camping-Kocher, Insektenschutz: „Taschenlampe und Messer, vielleicht ein Kompass sollten auch dabei sein.“
Zelt oder Plane: Man kann sich im Wald auch einen Unterstand bauen
Geht es über Nacht in die Natur, dann gilt: Wild zelten ist in Deutschland verboten. „Sich hinzulegen und unter freiem Himmel einzuschlafen, kann jedoch keiner verbieten“, so Foerster. Er rät: „Wer im Freien nächtigt, kann einen Unterstand aus Ästen und Planen bauen.“ Der gilt nicht als Zelt. Übrigens: In einer Hängematte ist man nachts eher vor Kriechtieren sicher als in einem Schlafsack. Und wer sich diagonal statt gerade in die Matte legt, bekommt keine Rückenschmerzen.
Verhalten im Freien: Immer im Einklang mit der Natur
Hier gilt: Immer im Einklang mit der Natur. „Wildtieren begegnet man ruhig und zieht sich zurück“, so Foerster. Um sie nicht anzulocken, Lebensmittel fest verschließen und hoch an einen Ast hängen. Die Taschenlampe sollte rot leuchten können, um Tiere nicht zu verschrecken. Ganz wichtig: Keinen Müll hinterlassen.
Rücksicht nehmen: Wer draußen übernachtet, sollte um Erlaubnis bitten
Auf das Übernachten in Naturschutzgebieten sollte man generell verzichten. Auch beim Pausieren oder Lagern auf Privatgrund ist man auf das Wohlwollen des Eigentümers angewiesen. Foersters Erfahrung: „Da hilft es meistens, vorher freundlich um Erlaubnis zu fragen.“