Spannende Erlebnisse mit den Liebsten, glückliche Stunden eigentlich – und plötzlich taucht er auf, der Gedanke, den man dann ganz schnell wieder verdrängt: Was, wenn mir doch mal etwas zustößt?!
Für den Fall des Falles kann man seine Familie immerhin günstig absichern. Die Auszahlung einer Risiko-Lebensversicherung hilft den Hinterbliebenen in der traurigen und schwierigen Situation wenigstens, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. aktiv erklärt das genauer.
Grundsätzlich wichtig: Mit einer solchen Police wird nichts angespart, was dann im Erlebensfall ausgezahlt wird. Für Alleinstehende macht die Sache also gar keinen Sinn. Wichtig ist eine solche Versicherung vor allem für diejenigen, die am meisten zum Haushaltseinkommen beitragen. Denn wenn der Hauptverdienende stirbt, kann das die Hinterbliebenen schnell in existenzielle Schwierigkeiten bringen.
Policen gibt es schon für unter 100 Euro pro Jahr
Zuerst macht man sich also am besten darüber Gedanken, welche Summe eigentlich im Todesfall ausgezahlt werden sollte. Mit diesem Geld sollte die Zeit überbrückt werden können, bis die Hinterbliebenen finanziell unabhängig sind und keine Unterstützung mehr benötigen – bei Kindern beispielsweise die Zeit, bis sie ihre Ausbildung voraussichtlich beendet haben und sich selbst ernähren können.
„Eine Todesfallsumme in drei- bis fünffacher Höhe des Jahresbruttoeinkommens ist auf alle Fälle sinnvoll“, sagt Julia Alice Böhne vom Bund der Versicherten. Die Summe sollte allerdings höher sein, wenn es größere Verbindlichkeiten gibt – Paradebeispiel: wenn das Eigenheim noch abbezahlt werden muss. Man kann dann einfach diese Verpflichtung addieren, also zum Beispiel den Kredit über 150.000 Euro, und erhält eine entsprechend höhere Todesfallleistung. Böhne rät: „Legen Sie den Fokus stets auf die Leistungen und nicht auf die Prämie. Denn der günstigste Tarif ist nutzlos, wenn er im Todesfall nicht ausreichend leistet.“
Und was kostet das Ganze? Nicht viel, einige Policen gibt es schon für unter 100 Euro im Jahr. Aber die Leistungen und Beiträge variieren eben erheblich. Der Bund der Versicherten rechnet beispielhaft vor: Ein 35-Jähriger, der sich mit einer Laufzeit von 32 Jahren (also bis zur Rente) und mit 200.000 Euro Todesfallleistung versichert, zahlt pro Jahr zwischen 200 und gut 400 Euro an Beiträgen. Aber nur, wenn er nicht raucht und nicht Motorrad fährt! Bei solchen Risikomerkmalen klettert der Jahresbeitrag nämlich auf bis zu 1.000 Euro.
Da die Risiken je nach Lebenswandel und Gesundheitszustand sehr unterschiedlich sind, muss man beim Abschluss der Versicherung diverse Fragen etwa nach Vorerkrankungen und Sportarten beantworten. Schummeln wäre dabei gefährlich – auch Nikotinpflaster zum Beispiel darf man nicht verschweigen, wie der Bund der Versicherten in seinem Merkblatt zur Police schreibt (kostenfreier pdf-Download).
Erbschaftsteuer lässt sich vermeiden
Unverheiratete Paare, die sich mit so einer Police absichern wollen, müssen aufpassen: Im Todesfall würde Erbschaftsteuer anfallen, denn in wilder Ehe hat man nur einen Freibetrag von 20.000 Euro. Lesen Sie auf aktiv-online.de auch, welche Freibeträge Erben im Falle eine Erbschaft erhalten. Um die Steuer zu vermeiden, gibt es einen Trick: Man versichert wechselweise nicht das eigene Leben, sondern das des Partners. Bei dieser Gestaltung, wenn also der Versicherungsnehmer zugleich bezugsberechtigte Person ist, muss man die Todesfallleistung im Fall des Falles nicht versteuern.
Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.
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