Köln. Wer in Frankfurt oder München eine Wohnung sucht, liest oft von steigenden Mieten. Doch eine neue Studie zeigt: Insgesamt hat sich das Wohnen dort zwischen 2010 bis 2016 nicht stärker verteuert, als sich zugleich die Einkommen erhöhten. Und nicht nur dort – sondern in 76 Prozent der 402 Kreise und kreisfreien Städte bundesweit.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat in jeder einzelnen Kommune die Warmmieten im Geschosswohnungsbau und die durchschnittlichen Netto-Einkommen verglichen. Und die Frage gestellt: Was kann sich einer leisten, der 25 Prozent seines Budgets fürs Wohnen ausgibt? Die Antwort lautet: 2016 waren es über alle Regionen gerechnet 94 Quadratmeter. Und damit 2 Quadratmeter mehr als 2010.

Denn die Warmmieten erhöhten sich seither bundesweit um 10,2 Prozent, die Einkommen aber um 11,5 Prozent. Das Bild ist je nach Ort verschieden: Am meisten Fläche können sich die Bewohner des Landkreises Dingolfing-Landau in Bayern leisten. Hier reichen selbst beim Durchschnittseinkommen die unterstellten 25 Prozent Wohn-Ausgaben für 126 Quadratmeter. Schlusslichter sind die Studentenstädte Würzburg, Heidelberg, Freiburg und Trier mit um die 60 Quadratmetern.

Auch in Frankfurt und München legte die auf diese Weise bezahlbare Wohnfläche zwischen 2010 und 2016 um drei beziehungsweise einen Quadratmeter zu. In 24 Prozent der Kommunen nahm sie ab, darunter Berlin, Stuttgart und Dortmund. Doch oft ist der Unterschied nur marginal: „Die enormen Mietsteigerungen konzentrieren sich auf wenige Orte“, sagt IW-Forscher Ralph Henger. „Die Politik sollte nicht mit flächendeckenden Programmen eingreifen, sondern gezielt. Etwa indem sie die Infrastruktur im ländlichen Raum verbessert. “

Interaktive Grafik: Die Daten für alle 402 Regionen

Wie viel Mietwohnfläche kann ein Haushalt 2016 für ein Viertel seines Einkommens mieten – und wie hat sich dieser Wert seit 2010 verändert?*

Berühren Sie die Landkreise oder geben Sie einen Ortsnamen in die Suche (oben rechts in der folgenden Grafik) ein, um mehr zu erfahren!

*Das Einkommen eines Haushalts bezieht sich auf die Durchschnittseinkommen im jeweiligen Kreis.

Quellen: IW Köln, F+B, GfK, Statistisches Bundesamt