München. Spätestens, wenn Regale oder Schubladen überquellen, steht wieder die Frage im Raum: Was tun mit all den Dingen, die man nicht mehr braucht? Oft sind sie zu schade zum Wegwerfen, die alten Legosteine der Kinder etwa. Kram kann man oft gut zu Geld machen! Ob sich der Aufwand dafür lohnt, kriegt man ganz einfach raus: indem man den Marktwert ermittelt.
Dabei hilft das Internet. Eine einfache Möglichkeit ist es, ähnliche Dinge auf dem Online-Marktplatz ebay.de zu suchen. Julia Berger von der Verbraucherzentrale Bayern rät zu folgendem Kniff: „Am besten lässt man sich nur die beendeten Auktionen anzeigen.“ Dafür muss man die „erweiterte Suche“ nutzen. Da erfährt man zum Beispiel: Auch für gebrauchte Tupperdosen gibt’s durchaus ein paar Euro.
Eine Alternative sind Analysetools (wie bidvoy.net): „Solche Seiten spucken automatisch den Durchschnittspreis aus, den ein Produkt in den letzten Monaten auf Ebay erzielte“, erklärt Berger. „Und man sieht dazu auch noch den Trend bei der Preisentwicklung.“
Was Ankaufportale bieten, ist eher die Untergrenze
Auf der Plattform amazon.de werden auch Gebrauchtwaren rege gehandelt, zu offen einsehbaren Preisen. Und auch als Privatmann kann man dort viele alte Dinge ganz einfach anbieten. Wie bei Ebay wird dafür nur im Verkaufsfall eine Gebühr fällig.
Im Web finden sich außerdem Ankaufportale zuhauf (etwa momox.de oder wirkaufens.de). Dazu muss man wissen: „Professionelle Ankäufer bieten in der Regel weniger als den Marktwert“, so Berger. „Und als professionelle Verkäufer bieten sie die gleiche Ware dann über dem Marktwert an.“ Der Preis, der ungefähr in der Mitte liege, sei also ein realistischer Marktwert für Secondhandware.
1 Kilo gebrauchter Lego-Steine bringt um die 15 Euro ein
aktiv testet mal, was man für gemischte Legosteine so bekommt: Auf Ebay werden für ein Kilo meistens zwischen 13 und 20 Euro bezahlt. Beim Ankaufportal zoxs.de gibt’s für den gleichen Haufen nur „bis zu 4 Euro“. Ankaufportale sind also eher dann praktisch, wenn man viele Sachen möglichst schnell loswerden will und der Erlös zweitrangig ist.
Bei speziellen und teuren Dingen klappt die Wertermittlung im Internet oft nur gegen Gebühr: etwa für Kunst und Antiquitäten (schaetze24.de) oder fürs Gebrauchtfahrzeug (schwacke.de). „Es spricht nichts dagegen, für eine fundierte Einschätzung etwas zu zahlen“, so Berger. Die Juristin rät aber dazu, die entsprechenden Portale auf Seriosität zu checken. Man könne zum Beispiel per Suchmaschine prüfen, ob es die Experten oder Gutachter, die eventuell genannt werden, wirklich gibt. Außerdem: „Geben Sie den Namen der Plattform und das Wort ,Erfahrung‘ in die Suchmaschine ein.“ So kommt man anhand der Hinweise anderer Nutzer schnell drauf, ob man einem Anbieter vertrauen kann.