Schrobenhausen. Weißer Spargel zählt zu den beliebtesten Gemüsesorten im Frühling: Im Schnitt isst jeder Bundesbürger pro Jahr 1,4 Kilo! In Bayern haben Anbau und Verzehr eine lange Tradition. Sogar ein Museum widmet sich dem Saisongemüse: das Europäische Spargelmuseum im oberbayerischen Schrobenhausen.

Die Region rund um diese oberbayerische Stadt gilt als größte zusammenhängende Spargel-Agrarfläche im Freistaat; die EU hat sie als geschützte geografische Herkunftsangabe eingetragen.

Seit rund 100 Jahren wird das edle Gemüse hier angebaut. Und seit 1991 ist das Spargelmuseum im ehemaligen Gefängnisturm der alten Stadtmauer Schrobenhausens beheimatet (Link zur Homepage: ao5.de/spargel). Es zeigt spezielle Arbeitsgeräte und Werkzeuge zur Kultivierung.

5000 Tonnen stechen Erntehelfer bis Juni

Auch Geschirr für die stilvolle Tafel gehört zur Sammlung. Darunter etwa eine äußerst seltene Spargel-Deckeldose aus der Porzellanmanufaktur Meissen. Oder eine Spargelzange, gefertigt von Peter Carl Fabergé, dem berühmten Hofjuwelier des russischen Zaren. Alte Rezepte und Kochbücher komplettieren die Ausstellung im Museum, das Claudia Freitag-Mair leitet. Sie erklärt schnell das sehr einfache Grundrezept: „Frische und geschälte Stangen je nach Dicke rund 15 bis 20 Minuten in ausreichend Wasser kochen, dabei etwas Salz und Butter zugeben.“ Dann mit Sauce servieren oder weiterverarbeiten.

Übrigens: Auf die ersten Stangen aus der Region müssen Spargelliebhaber heuer nicht mehr lange warten! Am 10. April eröffnet Landtagspräsidentin Ilse Aigner auf dem Münchner Viktualienmarkt die Saison für das Schrobenhausener Anbaugebiet. Bis Juni stechen die Erntehelfer dann circa 5.000 Tonnen aus der Erde.