Köln. Es geht nicht mehr nur in Großstädten, sondern zum Beispiel auch in Herborn, Fulda oder Landshut: Wer zu viel Möbel oder Hausrat für die eigene Wohnung hat, nach einem Erbfall etwa, kann sich an vielen Orten ganz einfach etwas Lagerraum mieten. Und sich mit diesem Extra-Platz mehr Freiraum in der Wohnung schaffen. „Self Storage“ nennt sich das – denn man lagert seine Sachen eben selbst ein.

Mehr Self-Storage-Gebäude als früher

Zwar gibt es noch immer viele weiße Flecken auf der Karte, aber die Situation hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. „Allein unsere 48 Mitglieder haben ungefähr 150 Standorte bundesweit“, sagt Klaus Müller. Er ist Geschäftsführer der Firma Speicherboxx und im Vorstand des Branchenverbands, in dem die meisten Anbieter organisiert sind. Beim Self-Storage-Verband kann man die einzelnen Standorte abfragen: selfstorage-verband.de.

„In den Lagerräumen unserer Mitglieder gibt es Brandmeldeanlagen und Zugangskontrollen.“

Klaus Müller, Self-Storage-Verband

Mitglieder des Verbands müssen sich an Qualitätskriterien halten. „Dazu gehört natürlich, dass die Lagerräume sicher, sauber und trocken sind“, sagt Müller. „Es muss Brandmeldeanlagen, ein Überwachungssystem und Zugangskontrollen geben.“

Klar: Je aufwendiger die Sicherheitsvorkehrungen und sonstigen Standards sind, desto teurer wird der Platz im Lagerraum. Umso wichtiger, dass man nicht unnötig Geld ausgibt, weil man zu viel Fläche mietet! „Unsere Faustregel ist: gut 10 Prozent der Wohnfläche“, so Müller. „Wer also eine 90-Quadratmeter-Wohnung ohne jeden Stauraum hat, sollte sich einen Lagerraum mit 9 Quadratmetern mieten.“

Mitglieder des Verbands müssen sich an Qualitätskriterien halten. „Dazu gehört natürlich, dass die Lagerräume sicher, sauber und trocken sind“, sagt Müller. „Es muss Brandmeldeanlagen, ein Überwachungssystem und Zugangskontrollen geben.“

Die Preise pro Quadratmeter Lagerraum sind regional sehr verschieden

Einige Self-Storage-Anbieter (wie „Lagerbox“) helfen mit Online-Rechnern, den Platzbedarf richtig abzuschätzen. Andere (etwa „Platzschaffen“) zeigen auf Fotos, was alles auf ein paar Quadratmeter passt.

Der Preis für den privaten Lagerplatz ist regional stark unterschiedlich und hängt auch von der jeweiligen Konkurrenzsituation ab. So gibt es zum Beispiel alleine im linksrheinischen Teil der Stadt Köln vier Standorte von drei im Verband organisierten Self-Storage-Anbietern. Wie meistens gilt also auch hier: Erst Preise und Leistungen vergleichen, dann entscheiden!

Dabei sollte man auch darauf achten, wie lang die Kündigungsfrist ist oder ob man eine fixe Mietzeit problemlos verlängern könnte. Und auch sonst ist das Kleingedruckte wichtig: So sind Lebensmittel und andere verderbliche Waren beim Self Storage in aller Regel tabu! Wer also massenweise Rotwein für eine Hochzeitsfeier bunkern möchte, sollte nicht etwa nur auf die Temperatur im Lagerraum achten, sondern im Vorfeld verbindlich klären, ob diese Lagerung erlaubt ist.

Schlösser oder Versicherungen werden zusätzlich angeboten

Einige Anbieter haben zusätzliche Dienstleistungen im Portfolio – beispielsweise Versicherungen oder spezielle Schlösser. Ob man eine zusätzliche Versicherung benötigt, sollte man vor Vertragsabschluss klären: „Im Rahmen der Hausratversicherung kann über die ‚Außenversicherung‘ Versicherungsschutz bestehen“, erklärt Kim Paulsen vom Bund der Versicherten.

„Das gilt aber nur, wenn sich die ausgelagerten Gegenstände nur vorübergehend außerhalb des Versicherungsorts befinden.“ Dieses „vorübergehend“ ist allerdings ein schwammiger Begriff – „darum sollte man einen Blick in die Versicherungsbedingungen werfen“, so Paulsen, „und am besten mit dem Versicherer Rücksprache halten“.

Was auch der Self-Storage-Verband betont: „Sehr wertvolle Kostbarkeiten gehören nicht in diesen Lagerraum.“ Teure Uhren, Goldschmuck, Bargeld – da ist ein Bankschließfach die bessere Wahl.