Geld vermehren, das ist gar nicht so leicht. Viele haben bei der Wahl der Anlageform ein bisschen Mut zum Risiko – sonst gibt’s ja kaum Zinsen. Der Markt für Geldanlageformen ist allerdings in vielen Bereichen vom Staat nicht reguliert. Unseriöse Anbieter haben daher hier leichtes Spiel und locken mit hohen Rendite-Chancen.

Vielfach wissen die Anleger aber gar nicht so genau, wo ihr Geld dann eigentlich landet, und im Kleingedruckten lauern versteckte Kosten. Und was steckt eigentlich hinter dem Fachchinesisch der Finanzwelt?

AKTIV erklärt sechs riskante Geldanlageformen, bei denen Sie besonders vorsichtig sein sollten (Klicken Sie einfach auf die folgenden Begriffe, um mehr darüber zu erfahren):

Der Anleger stellt dem ausgebenden Unternehmen Kapital zur Verfügung. Er ist dann an dessen Ergebnis beteiligt – nicht nur an Gewinnen, sondern auch an Verlusten. Achtung: Wenn das Unternehmen aufgelöst oder verkauft wird, bekommen Inhaber von Genussrechten ihr Geld erst zurück, wenn alle anderen Gläubiger ausbezahlt worden sind. Bekanntes Beispiel ist der Windpark-Betreiber Prokon, der 2014 insolvent wurde. Das Unternehmen hatte sich über Genussrechte finanziert. Am Ende verloren die Anleger einen Großteil ihres Geldes.

Mit dieser Anlageform leiht man Unternehmen Geld. Im Fall einer Pleite steht man in der Rangfolge der Gläubiger ganz hinten („Nachrang“). Wenn Sie in ein Nachrangdarlehen investiert haben, kann das Unternehmen sogar mit Ihrem Geld zum Beispiel Banken und Lieferanten ausbezahlen.

Hier investiert man in Sachwerte wie Immobilien, Schiffs-Container, in einen Wald oder einen Solarpark. Die Rendite entsteht aus der Vermarktung oder Vermietung des Objekts. Scheitert das Projekt aber aus irgendeinem Grund, so droht der Totalverlust des Kapitals. Bei einem Wald-Investment beispielsweise kann eine Naturkatastrophe oder ein Schädlingsbefall das Kapital komplett vernichten.

Das Risiko liegt hier nicht nur im Goldpreis, sondern auch in den Gesamtkonditionen eines Vertrags. Weil viele Sparer Edelmetalle für eine verlässliche Anlage halten, tummeln sich unter den Anbietern etliche schwarze Schafe, die Sicherheit suggerieren wollen. Man sollte das Kleingedruckte genau studieren. Denn darin verstecken sich meist verschiedene Gebühren – zum Beispiel die Depotgebühr und eine Einrichtungsgebühr. Diese bekommt man im Fall einer Pleite des Anbieters nicht zurück.

Das Geld fließt als Beteiligung in ein Unternehmen, das damit wenige oder nur ein einziges Projekt verwirklicht. Zum Beispiel einen Büroturm oder einen Windpark. Man trägt also das Risiko mit, dass dabei etwas schiefgeht. Ausschüttungen gibt es meistens erst, wenn das Projekt Gewinne abwirft. Die Laufzeiten sind häufig lang, und, was das Hauptproblem ist: Aussteigen gilt nicht! Falls ein Ausstieg doch möglich ist, kostet er häufig viel Geld.

Wer Anteile an einer Genossenschaft kauft, geht eine unternehmerische Beteiligung ein. Geht die Genossenschaft pleite, können die Anleger ihr gesamtes Geld verlieren. Unproblematisch ist der Anteilskauf bei Volksbanken und öffentlich-rechtlich geförderten Wohnungsbaugenossenschaften. Bei vielen anderen Immobilien- und Wohnungsbaugenossenschaften allerdings können hohe Verluste drohen.