Asien, Lateinamerika, Afrika – das Frachtschiff „Dresden“ der Deutschen Seereederei Rostock hat zwischen 1958 und 1969 mehr als 70 Häfen in 38 Ländern angelaufen, bevor es mit einem Motorschaden außer Dienst gestellt wurde. Auch wenn das auf der Warnowwerft gebaute, 157 Meter lange Schiff keine Waren mehr befördert, ist es nicht nutzlos: Als schwimmendes Museum liegt es in Rostock vor Anker und wurde in „Traditionsschiff Typ Frieden“ umbenannt, in Gedenken an das erste Schiff der gleichen Baureihe.

1970 eröffnet, lässt das „Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum“ die Geschichte von Schiffbau und Seefahrt der Ostseeküste in 12.000 Exponaten lebendig werden. Dazu gehören eine Sammlung von Schiffsantriebsmaschinen, ein großes Modell der Rostocker Neptun-Werft, ein original slawischer Einbaum und eine aufblasbare Rettungsinsel.

Schwimmkran, Betonschiff, Seezeichen – und eine Werft

In den original erhaltenen Räumen des 10.000-Tonnen-Stückgutfrachters „Dresden“ – wie Maschinenraum, Brücke, Funkstation, Hospital und Mannschaftskabinen – bekommen Besucher einen Eindruck davon, wie die Seeleute früher an Bord lebten. Auch in die Produktionsabläufe auf einer Großwerft schnuppern sie hinein.

Am „Miniport“ dürfen Nachwuchs-Kapitäne Schiffsmodelle steuern. Im „Experimarium“ lernt man, warum Schiffe schwimmen oder wie ein Flüsterrohr funktioniert. Die Welt der modernen Energiegewinnung bringt das „Offshore Infocenter“ zur Windenergie näher.

Auf dem Freigelände warten mehr als 90 maritime Großobjekte, darunter ein Dampfschleppper, ein Schwimmkran, ein Betonschiff, Schiffsschrauben und Seezeichen. Ein Highlight ist die „Historische Bootswerft“, wo Handwerker alte Boote restaurieren.

Die „Dresden“ liegt übrigens am Rand des IGA-Parks, der mit Gärten, einem Barfußpfad, einer Miniaturenwelt, einer Minigolf-Anlage und zahlreichen Spielanlagen lockt.