Poing. Schönes Wetter, raus mit dem Rad. Doch ein Nagel, Dorn oder spitzer Stein kann die Tour schnell vermasseln. Dann heißt es flicken – und das geht jetzt richtig schnell.
Der Reparaturmaterial-Spezialist Rema Tip Top im bayerischen Poing (Markenzeichen: rot-schwarzer Flicken mit gezacktem Rand) hat den üblichen Vorgang enorm abgekürzt. Ein kleines Reparatur-Set enthält alles, was man braucht.
„Zuerst die Schlauch-Oberfläche um das Loch herum mit dem Raupapier aufrauen“, erklärt Bodo Franz, Zweirad-Experte im Unternehmen. „Dann aus einer kleinen Tube die Gummilösung gleichmäßig dünn auftragen.“
Das Mittel gleicht den Dehnungsunterschied zwischen Reifen und Flicken aus (Kalt-Vulkanisation). Anschließend muss das Lösemittel verdunsten. Das dauerte bisher gut zehn Minuten: „Am Radweg erscheint einem das wie eine Ewigkeit“, so Franz. Doch das Warten gehört nun der Vergangenheit an: „Unsere neuen Flicken können sofort auf die Reparaturstelle aufgebracht werden.“
Dazu die Alufolie vom Naturkautschuk-Flicken abziehen, mit Druck anpressen, fertig. Möglich macht’s eine neue Rezeptur der Vulkanisierflüssigkeit, die am Standort hergestellt wird. Zudem ist auf der Rückseite des Raupapiers ein spezielles „Reibetool“ aus Gummi aufgebracht. „Damit kurz die Flüssigkeit verstreichen, schon aktiviert sich das System“, so Franz.
Und wie lange hält der Flicken? „Ein ganzes Reifenleben lang“, versichert der Experte. „Das ist umweltfreundlich und viel billiger als ein neuer Schlauch.“
Die Flicken werden im Schwesterwerk Fürstenzell gefertigt. Gut zwei Millionen Reparatur-Sets für Fahrräder treten pro Jahr von Bayern aus ihre Reise rund um den Globus an.