„Sammeln Sie Punkte?“: Das hört man oft beim Einkauf an der Ladenkasse. Kundenbindung per Plastik-Kärtchen – da machen die Leute offensichtlich gerne mit. Denn drei Viertel der Bundesbürger haben eine oder sogar mehrere Rabattkarten im Geldbeutel. Wer sie regelmäßig einsetzt, spart auf Dauer gutes Geld: 100 bis 200 Euro im Jahr sind durchaus drin, erklärt Nina Purtscher, Leiterin Corporate & Public Relations beim Platzhirsch Payback in München.

Rabatte auf die Bonuskarte packen, das geht nicht etwa nur an Ladenkassen bei Edeka, Tchibo und Co., sondern längst auch in Online-Shops. Ein Überblick über die vier beliebtesten Programme:

Payback: Beim Einkauf punkten

Deutschlands mit Abstand führendes Bonusprogramm gibt es schon seit dem Jahr 2000. Payback hat nach eigenen Angaben 30 Millionen aktive Nutzer und viele oft namhafte Partner: die Drogeriekette dm zum Beispiel, Aral, Rewe, Tchibo und Zalando. Beim Einkaufen sammelt man Punkte. Je nach Partner gibt es für einen Einkaufswert von 1 bis 2 Euro einen Payback-Punkt, der wiederum einem realen Cent entspricht. Der Rabatt beträgt also etwa 0,5 bis 1 Prozent.

Die Punkte kann man für weitere Einkäufe bei den Partnern einlösen oder für Sachprämien verwenden. Man kann sich den Gegenwert auch aufs Konto überweisen lassen. Oder Punkte für einen guten Zweck spenden. Außerdem gibt es oft besondere Aktionen und Coupons per App oder auf Papier: Wer einen Coupon einsetzt, kann zusätzlich punkten – oder bekommt einen Sofortrabatt im Geschäft.

Deutschlandcard: Weitere Punkte in Shops sammeln

Seit 2008 macht die Deutschlandcard dem Bonusprogramm Payback Konkurrenz, nach dem gleichen Prinzip. Die Deutschlandcard hat mittlerweile mehr als 20 Millionen aktive Nutzer. Anders als beim größeren Konkurrenten können sich Deutschlandcard-Nutzer ihre Punkte nicht bar auszahlen lassen. Zu den Partnern vor Ort zählen unter anderem die Supermarktketten Edeka und Netto. Im Web lassen sich beispielsweise auf dem Marktplatz Ebay oder beim Online-Händler Otto Punkte sammeln.

Bahncard und Bahnbonus: Günstiger mit dem Zug verreisen

Längst ein Klassiker ist die Bahncard: Schon seit 25 Jahren macht sie Zugtickets billiger. Zusätzlich kann man aber bei jeder Bahnfahrt Bonuspunkte sammeln – und die gibt es auch bei vielen Partnern. Darunter sind etwa die Mietwagenfirmen Sixt und Europcar sowie rund 150 Online-Shops. Mit der App „DB Navigator“ kann man die Bahncard auch per Smartphone nutzen.

Man muss keine Bahncard kaufen, um Rabatte zu erhalten: Seit 2005 kann man sich gratis beim Bahnbonuscard-System anmelden. Mit der Bahnbonuscard können die Kunden bei der Deutschen Bahn und bei weiteren Partnern wie Hotels Punkte sammeln und diese gegen Prämien eintauschen. Nach Auskunft der Deutschen Bahn gibt es inzwischen rund 5 Millionen Bahncard-Nutzer und 3,2 Millionen Bahnbonus-Teilnehmer.

Miles & More: Flugmeilen sammeln und einlösen

Die Lufthansa-Tochter Miles & More macht seit 1993 das Sammeln von Flugmeilen möglich – in der Luft, am Boden und natürlich auch im Internet. Zu den gut 300 Partnern gehören zum Beispiel die Hotelkette Hilton, aber auch Lego und Media Markt. Die mehr als acht Millionen aktiven Nutzer können ihre Meilen auch bei Partnerunternehmen einlösen. Und mit der Miles-&-More-App hat man alle wichtigen Informationen und Sammelmöglichkeiten immer zur Hand.