Eigentlich ist es gar nicht so viel anders als Online-Banking – nur der Bildschirm ist deutlich kleiner: Mit dem Smartphone lassen sich aber genauso gut Bankgeschäfte abwickeln wie am großen Bildschirm. Und weil man das überall und nicht nur am Computer zu Hause machen kann, nennt man das Mobile Banking.

Wie funktioniert Mobile Banking?

Wer Mobile Banking nutzen möchte, installiert sich am besten die App seiner Sparkasse oder seiner Bank. Für Fortgeschrittene gibt auch die Möglichkeit über eine Multibanking App seine finanziellen Angelegenheiten zu organisieren. Je nach Finanzinstitut läuft der Registrierungsprozess für die App unterschiedlich ab: Sparkassen-Kunden beispielsweise müssen fürs Online-Banking freigeschaltet sein, um Mobile Banking zu nutzen.

ING-Kunden benötigen iTANs, um sich mobil zu authentifizieren, bei der Targobank gelten die Zugangsdaten vom Online-Banking. Die Apps führen durch den Registrierungsprozess, bei dem man in der Regel eine Pin festlegen muss. Oft wird außerdem gefragt, ob künftig biometrische Daten wie beispielsweise der Fingerscan als Legitimation benutzt werden sollen.

Wer sich unsicher ist, was genau von ihm erwartet wird, sollte seine Bank fragen. Ist der Registrierungsprozess beendet, kann man Rechnungen bezahlen, sein Wertpapierdepot checken, die Kreditkartenabrechnung überprüfen und noch einiges mehr.

Wie sicher ist Mobile Banking?

Die Technik, die die Banken zur Verfügung stellen, ist üblicherweise sicher. Trotzdem kann es beim Mobile Banking wie auch beim Online-Banking zu Problemen kommen. Dann nämlich, wenn die Kunden die Regeln für das sichere Surfen im Internet außer Acht lassen. Das beginnt im Grunde schon beim Kauf des Smartphones. „Wer ein gebrauchtes Gerät kauft, sollte sicherstellen, dass der Vorbesitzer nichts am Betriebssystem verändert hat“, sagt Josephine Steffen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Diese Veränderungen heißen Jailbreak oder Rooten, und sie führen dazu, dass die Geräte mehr können, als der Hersteller ursprünglich erlaubt hat.

Auf einem iPhone können dann beispielsweise auch Apps heruntergeladen werden, die nicht aus dem Apple-App-Store sind. Damit steigt aber auch die Gefahr von Viren auf dem Gerät. Solche Veränderungen könne man aber in den Einstellungen sehen und oft auch durch das Zurücksetzen des Betriebssystems rückgängig machen, weiß Steffen.

Wie Nutzer sichere Geldgeschäfte am Smartphone abwickeln können

Wichtig sei außerdem, das Betriebssystem und die Banking-Apps regelmäßig zu aktualisieren. Denn mit den Updates werden Sicherheitslücken geschlossen. „Außerdem sollten Nutzer die Apps der Banken nur aus den offiziellen App-Stores installieren, um sich keine gefälschten Anwendungen herunterzuladen, über die dann Betrüger Zugriff auf die sensiblen Bankzugangsdaten und das Girokonto bekommen“, so Steffen.

Wie auch am Computer sollte man sich aus der App abmelden, wenn man mit seinen Bankgeschäften fertig ist, und nicht einfach die App schließen. „Zwar wird man sowieso nach einer bestimmten Zeit ausgeloggt, aber das aktive Abmelden macht den Vorgang sicherer“, sagt die Fachfrau. Natürlich gelten auch alle anderen Tipps, die man beim Online-Banking beachtet – wie beispielsweise, dass man die Zugangsdaten nicht weitergeben und ein möglichst komplexes Passwort beziehungsweise einen nicht zu einfachen Code wie beispielsweise 111111 nutzen sollte.
aktiv-Tipp: Wie man am besten sichere Passwörter bilden kann.

Was speziell fürs Mobile Banking gilt

Außerdem sollte man darauf achten, dass das Smartphone sich automatisch nach kurzer Zeit sperrt, wenn man seine Banking-Geschäfte am Handy macht. Sonst können Unbefugte das Gerät nutzen – unter Umständen auch, um auf Kosten des Besitzers einzukaufen. „Wer das Gerät verloren hat, sollte alle Zugänge zu Bankkonten sperren lassen“, sagt Steffen. Zwar benötigen Betrüger auch die Zugangsdaten, um ins Konto zu kommen, aber falls diese beispielsweise als Telefonnummer eines Freundes im Handy gespeichert sein sollten, kann das Konsequenzen haben. „Darum ist es sinnvoll, die Zugänge zu sperren.“ Und noch ein Tipp: „Unterwegs sollte man niemals im offenen WLAN eingeloggt sein, wenn man seine Bankgeschäfte macht. Denn dort lassen sich die Zugangsdaten leicht ausspähen.“

Sollte man irgendwann über den Kauf eines neuen Smartphones nachdenken, ist es übrigens wichtig, auf dem alten Gerät alle Daten zu löschen und dann das Smartphone auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Dann hat auch ein neuer Besitzer keine Möglichkeit mehr, an die Log-in-Daten fürs Mobile Banking zu kommen.

Online-Banking: Naivität kann sehr teuer kommen

Stellen Sie sich mal kurz folgende Szene vor: Sie sitzen am Computer und loggen sich fürs Online-Banking ein. Als Erstes werden Sie gebeten, eine „Demo-Überweisung“ in fünfstelliger Höhe (!) an einen Herrn Mustermann vorzunehmen. Und diese doch bitteschön mit einer per Generator selbst erzeugten Transaktionsnummer freizugeben. Was würden Sie tun? Korrekte Reaktion: Misstrauisch sein! Jeden verdächtigen Vorgang sofort abbrechen, den Computer ausschalten, bei der Bank nachfragen. Dann zeigt sich schnell, dass man sich Schadsoftware eingefangen hat, mit der Kriminelle auf Beutezug gehen. 

Falsche Reaktion: So eine „Demo-Überweisung“ einfach freigeben. Denn damit verstößt man grob gegen die Sorgfaltspflichten als Bankkunde – und bleibt wohl auf dem Schaden sitzen. Das zeigt ein Urteil des Landgerichts Koblenz (1.6.22, 3 O 378/21). In dem Fall ging es um gut 10.000 Euro, die eine Frau naiv an ein ihr unbekanntes Konto überwiesen hatte.