Mainz. Ein neues Flachbild-TV für 1.100 Euro? Kann sich längst nicht jeder auf einen Schlag leisten. Trotzdem muss praktisch keiner verzichten: Man zahlt da eben einfach 33 Monate lang je 33 Euro ab – nutzt also eine aus der Werbung bekannte Null-Prozent-Finanzierung. Klingt gut. Ist es aber nicht!

Denn auch kostenloses Abstottern kann die Sache teurer machen. „Die Finanzierung läuft über eine Bank“, erklärt Josephine Holzhäuser, Finanzexpertin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Für diese Kooperation zahlt der Händler der Bank oft eine Gebühr – und die schlägt er häufig auf den Verkaufspreis auf.“ Und so findet man den Beispiel-Fernseher bei einem anderen Händler denn auch für 50 Euro weniger, nebst kostenloser Lieferung.

Ratenkredite stehen oft am Anfang einer Schuldenspirale

Außerdem gilt: „Es handelt sich bei den Null-Prozent-Angeboten oft um Gebrauchsgegenstände für den Alltag“, so Holzhäuser, „das Geld dafür sollte man also eigentlich ansparen können.“ Wer das aber schon bisher nicht geschafft hat, wird möglicherweise Probleme bekommen, die Raten abzuzahlen – besonders dann, wenn er nicht nur den Fernseher, sondern auch noch die Waschmaschine auf Pump kauft. „Ratenkredite sind sehr oft ein Einstieg in die Schuldenspirale“, warnt die Finanzexpertin.

Sinnvoll können Null-Prozent-Kredite allerdings sein, wenn man einen vorübergehenden Engpass ausgleichen möchte. Stets sollte man aber auf versteckte Kosten achten, die zum Beispiel für eine Restschuldversicherung anfallen können: Manche „kostenlose“ Finanzierung ist am Ende nicht wirklich günstig.