Brille auf, Beruf entdecken. So leicht lassen sich mit der Virtual Work Experience Ausbildungsmöglichkeiten in der Industrie kennenlernen – ohne viel Aufwand, direkt im Klassenzimmer. Die virtuelle Tour zeigt jungen Leuten, was sie in Berufsfeldern von Metall und Elektro bis Glas, Kunststoff und Logistik erwartet.
Schulen können VR-Sets kostenlos ausleihen
Die Virtual Work Experience wurde im Rahmen des Projekts sprungbrett bayern entwickelt. Hauptförderer sind die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und das Bayerische Wirtschaftsministerium.
Mehr als 16.000 Schülerinnen und Schüler an bayerischen Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien haben das Angebot zur Berufsorientierung seit dem Start 2019 genutzt. An die virtuellen Erfahrungen können sie später gut mit einem klassischen Praktikum in einem Betrieb anknüpfen.
Schulen im Freistaat können die VR-Sets kostenlos über die Webseite von sprungbrett-bayern.de ausleihen, der Einsatz setzt keine technischen Kenntnisse voraus.
Die Übungsmodule sind ab Klasse sieben geeignet. In mehreren Schwierigkeitsstufen können die Jugendlichen ihre Fähigkeiten erproben: mit dem Schweißgerät hantieren oder Glas schneiden – virtuell und sicher mittels Controller in der Hand. Oder eine Straße teeren und den Motor einer Wärmepumpe tauschen. Die nötigen Werkzeuge sind virtuell, die Umgebung realistisch, inklusive Werkstattgeräuschen.
Einen Einblick in Elektroberufe gibt etwa die Station Kabelverlegen. Nicht kreuz und quer durch den Raum soll es da gehen, und beim Abisolieren heißt es an die Mülltrennung denken. 5,13 Meter misst der kürzeste Weg zur Lampe an der Decke in der Aufgabe. Nicht schlimm, wenn es mal nicht gleich klappt. Im Gegensatz zu anderen Videospielen gibt es hier kein „Game-over“. Im Gegenteil, Erklärungen helfen und führen die Jugendlichen durch das Praktikum. Erfolgserlebnis statt Frust.
Am Ende erhält jeder eine Berufsempfehlung
Am Ende erhält jeder Jugendliche ein sogenanntes Kompetenzprofil mit konkreten Berufsempfehlungen, passend zu der Branche, in der er sein virtuelles Praktikum gemacht hat.

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.
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