Schönau/Starnberg/Passau. Die barocke Wallfahrtskapelle St. Bartholomä, das smaragdgrüne Wasser des Königssees und die Respekt einflößende Ostwand des Watzmanns: Es sind die Zutaten für ein typisch bayerisches Postkarten-Idyll. Wer es mit eigenen Augen sehen will, muss sich als Tourist auf den Weg in die Berchtesgadener Alpen machen. Und dort noch auf ein Schiff steigen.
Vom Wasser aus zeigen sich viele Sehenswürdigkeiten von einer neuen, einer ganz besonderen Seite. Das gilt für viele Orte auf der ganzen Welt. Und eben auch für Bayerns Natur und Kulturlandschaft, um die den Freistaat so viele Menschen beneiden.
Nicht nur auf dem Bodensee fahren große Ausflugsschiffe
Gerade am Königssee bietet eine Schiffstour einen ganz speziellen Reiz. Auf kleinen Elektro-Booten startet man in Schönau und fährt direkt an steilen Berghängen vorbei. Etwa auf der Mitte des Weges nach St. Bartholomä machen die Bootsführer dann gerne Halt an der weltberühmten „Echowand“. Eine kleine Melodie aus Trompete oder Horn – und von der Felswand schallen die Töne aufs Wasser zurück.
Wer schöne Landschaft bequemer genießen möchte, etwa auf einem Sonnendeck bei Kaffee und Kuchen, ist auf einem Schiff der größeren bayerischen Seen besser aufgehoben. Infrage kommen da zum Beispiel nicht nur der Bodensee, sondern auch der Brombachsee im Fränkischen Seenland oder Ammersee und Starnberger See südwestlich von München.
Vom Starnberger See aus hat man dabei nahe der Alpen nicht nur den Blick aufs Bergpanorama. Der See ist unter anderem eng verbunden mit Österreichs Kaiserin Elisabeth, eher bekannt unter ihrem Spitznamen „Sisi“. Die gebürtige Bayerin wuchs am Ufer des Starnberger Sees auf, im Schloss Possenhofen. Das ist vom Wasser aus ebenso zu sehen wie viele weitere prunkvolle Schlösser und elegante Villen.
Auf der Donau geht es an einem Tag bis nach Linz
Neben den diversen Seen bietet sich auch Europas längster Fluss, die Donau, für eine kurzweilige Schiffstour an. Von Regensburg aus ist man auf dem Wasser zum Beispiel innerhalb einer Stunde bis zur nahen Walhalla geschippert, der bayerischen Gedenkstätte für bedeutende Persönlichkeiten der germanischen Sprachfamilie. Wer es lieber kürzer mag, kann auch nur für 45-minütige Rundfahrten an Bord gehen – inklusive Durchfahrt unter der historischen Steinernen Brücke und reichlich Informationen über die jahrtausendealte Geschichte der Stadt Regensburg.
Geht es in Passau an Bord, kommt man auf der Donau innerhalb eines Tages sogar bis nach Linz, der Landeshauptstadt Oberösterreichs, und wieder zurück. Dabei passieren die Ausflugsschiffe nicht nur zahlreiche Burgen, sondern durchfahren unter anderem auch die berühmte Schlö- gener Schlinge. Dort windet sich der Fluss in zwei 180-Grad-Kurven durchs enge Tal.