Köln. Morgens in der Bahn: Gefühlt jeder Zweite starrt stumm aufs Smartphone. Was die wohl alle machen? Zeitung lesen? Facebook? Vielleicht. Ganz Clevere aber nutzen die Zeit jetzt anders. Sie verdienen Geld. Mit dem Handy! Das Zauberwort: Micro-Job-Apps.

Solche Apps bieten kleine Jobs und Aufgaben an, die man mit dem Handy annehmen und sozusagen im Vorbeigehen erledigen kann. „Beispielsweise Öffnungszeiten eines Lokals überprüfen, sich einmal testweise in einen WLAN-Hotspot einloggen oder ein Foto von etwas in der Nähe machen“, erklärt Fabian Schneider, App-Experte beim Onlineportal appgefahren.de.

Das macht man nicht umsonst, versteht sich. „Ist der Job erledigt, gibt es Punkte, die später in Geld ausgezahlt werden können“, so Schneider. Wermutstropfen: Reich wird man mit der Mikro-Jobberei sicher nicht. Für die meisten Aufträge bekommt man bloß ein paar Cent gutgeschrieben, ab und an ist mal ein kleiner Euro-Betrag drin. „Aber wer in einer größeren Stadt wohnt und zwischendurch fünf Minuten Zeit hat, kann sich mit den Apps durchaus den nächsten Kaffee finanzieren.“

Größer ist der Nutzen da sicher für die Auftraggeber. Soll ein Mikro-Jobber etwa einen bestimmten Ketchup im Supermarktregal fotografieren, dann überprüft der Hersteller so die Platzierung seines Produkts im Regal. Oder ein Betreiber eines Gastro-Portals füllt mit der geknipsten Thunfisch-Pizza oder der überprüften Öffnungszeit des Italieners seine Datenbank.

„Statt eigenes Personal teuer durch die Gegend zu schicken, lassen Anbieter diese einfachen Aufgaben einfach von motivierten Smartphone-Usern ausführen“, so App-Experte Schneider. Typischer Fall von Crowdsourcing also.

So, jetzt Lust auf ein paar Cent Taschengeld? Mit den folgenden seriösen Apps klappt’s:

AppJobber:

Werbeplakate knipsen, Testkäufe machen, Verkehrsführungen für Kartendienste checken – auf Appjobber warten viele Tausend Mikro-Jobs in ganz Deutschland auf Erledigung. Je nach Aufwand werden erfüllte Aufgaben mit 1 Euro aufwärts entlohnt. Wichtig: Die GPS-Funktion des Handys muss aktiviert sein. Dann werden offene Jobs in der aktuellen Umgebung zuverlässig angezeigt.
appjobber.de

Streetspotr:

Wie lang ist die Schlange im Supermarkt? Ist das betreffende Produkt im Laden verfügbar? Wie viele Geschäfte gibt es in der Einkaufspassage? Wer das bei Streetspotr beantwortet, erhält dafür „Streetpoints“. Jeweils zehn Points sind 1 Euro wert. Auch hier gilt: Mühsam nährt sich das Eichhörnchen …
app.streetspotr.com

Roamler:

Hier startet man mit ein paar Trainigsaufgaben, die noch nicht honoriert werden. Danach sammelt man mit jedem erledigten Job neben den üblichen Kleckerbeträgen auch Erfahrungspunkte ein. Je mehr man davon hat, desto zahlreicher sind die Aufträge, die man abgreifen kann.
roamler.de

Tapporo:

Die App schüttet Bonuspunkte fürs Anschauen von Werbung oder den Download von Apps aus. Gegenwert der Punkte: zwischen 2 und 25 Cent. Auszahlung via Paypal oder als Gutschein für Online-Shops.
tapporo.com