Berlin. Meister-Bafög? Kann man vergessen: Ab August heißt diese staatliche Förderung Aufstiegs-Bafög – und sie wird zugleich in mehrfacher Hinsicht deutlich ausgeweitet.
Zunächst muss man wissen, dass mit diesem Bafög schon länger auch viele andere sogenannte Aufstiegsfortbildungen gefördert werden, etwa zum Techniker, Betriebsinformatiker oder Bilanzbuchhalter.
Jetzt wird zum einen der Kreis der Begünstigten größer: Auch ohne abgeschlossene betriebliche Ausbildung kann man Geld für den Aufstieg beantragen. Das hilft beispielsweise Studienabbrechern – und sogar Bachelorabsolventen.
Zum anderen gibt es ab August spürbar mehr Geld – und davon muss später viel weniger zurückgezahlt werden als bisher! Für einen Single beispielsweise steigt der monatliche Satz um rund 70 auf 768 Euro. Eine Familie mit zwei Kindern bekommt jetzt 1.473 Euro und damit rund 140 Euro mehr. Außerdem darf man während der Fortbildung mehr dazuverdienen als bisher.
Ein Teil des Bafögs wird immer als zinsgünstiger KfW-Kredit gewährt. Künftige Absolventen werden dadurch aber weniger Schulden anhäufen, denn der Zuschussanteil der einzelnen Leistungen wurde deutlich erhöht: Je nach individueller Förderung gibt’s zwischen 40 und 55 Prozent geschenkt (bislang waren es 25 bis 50 Prozent).
Auch bei den Lehrgangsgebühren zeigt der Staat sich noch großzügiger: Gefördert werden jetzt Kurskosten bis zu 15.000 Euro (bisher lag die Grenze bei 10.226 Euro). Und falls man ein Meisterstück anfertigen muss, gibt’s dafür zusätzlich Geld: maximal 2.000 Euro (rund 500 Euro mehr als bisher).
Außerdem sind viele Regelungen flexibler geworden. Voraussetzung für die Förderung ist aber weiterhin immer, dass die angestrebte Fortbildung mindestens 400 Stunden dauert und mit einem anerkannten Abschluss endet.
Wegen der zahllosen verschiedenen Lehrgangsangebote macht es also Sinn, vorab zu checken, ob eine geplante Fortbildung tatsächlich gefördert werden kann. Zuständig für die Beratung ist in der Regel das Amt für Ausbildungsförderung. Im Web finden sich unter aufstiegs-bafoeg.de Ansprechpartner, Antragsformulare und weitere Informationen.