Seit Jahren das erste Mal auf dem Weg in den Ski-Urlaub ins Ausland – und unterwegs fällt Ihnen ein, dass Sie besser eine passende Versicherung abgeschlossen hätten? Kein Problem: Eine solche Police lässt sich mit dem Smartphone auch noch von unterwegs abschließen.

Einige Versicherungsgesellschaften bieten spezielle Apps an, mit denen Policen für den Unfallschutz, eine Versicherung für Ski und Snowboard oder auch eine Mopedversicherung abgeschlossen werden können. Andere haben ihre Internetseiten für die mobile Nutzung optimiert, sodass auch dort ein Online-Abschluss von unterwegs einfach möglich ist.

Vergleichen ist auch mobil wichtig

Auch wenn das eigentlich ganz praktisch ist, haben diese Arten, eine Versicherung abzuschließen, einen Haken: Wer von unterwegs eben mal eine Versicherung abschließt, wird sich vermutlich nicht sehr ausführlich mit den Versicherungsbedingungen auseinandersetzen. Das heißt: Im Zweifelsfall hat man eine Police, die dann nicht zahlt, wenn man es erwartet. Oder man hat sich für eine überteuerte Police entschieden, die es anderswo mit den gleichen Leistungen auch günstiger gäbe.

Allerdings lässt sich nicht generell sagen, dass Versicherungen, die mobil abgeschlossen werden, schlecht sind: „Es gibt durchaus Versicherungen, die per App abgeschlossen werden können und die gut sind“, betont Martin Oetzmann vom Bund der Versicherten. Es komme eben immer auf die Beitragshöhe und auf die eingeschlossenen Leistungen an.

Darum sollte jeder sich die Zeit nehmen, zumindest die Details zur Versicherung genau durchzulesen, bevor er sie von unterwegs abschließt. Auch ein Vergleich mit anderen Angeboten ist sinnvoll. Und gegebenenfalls der Vergleich vom App-Angebot und dem Produkt auf der mobilen Seite der Versicherung.

Keine Policen für Vielreisende

Der Grund für diesen letzten Vergleich erschließt sich schnell, wenn man beim Preis nachrechnet: Die Versicherungen per App sind im Gegensatz zu den klassischen Policen in der Regel taggenau abschließbar: Wer also drei Tage Skifahren geht, kann eine Police, die ihn und die Ski finanziell absichert, auch für genau diese Zeit abschließen. App-Versicherungen sind also dann sinnvoll, wenn es sich um einen sehr begrenzten Zeitraum oder eine einmalige Sache handelt. Bei der Versicherung HDI spricht man darum auch von OTIs, sogenannten One time insurances – also übersetzt Einmalversicherungen.

Dazu zählen beispielsweise Policen für eine Probefahrt mit einem Gebrauchtwagen oder für einen Ausflug des Nachwuchses mit dem Kindergarten. Ob sich jemand für diese Situationen versichern möchte, hängt vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab.

Nicht ohne Versicherung ins Ausland

In den Urlaub ins Ausland sollte dagegen niemand fahren, ohne gut krankenversichert zu sein. Denn selbst innerhalb Europas kann beispielsweise ein Rücktransport sehr teuer werden. Die Krankenkasse übernimmt immer nur die Kosten, die sie auch bei einer Erkrankung in Deutschland übernommen hätte. Bevor also jemand ohne zusätzliche Absicherung ins Ausland fährt, ist ein taggenauer Schutz über eine App durchaus sinnvoll.

Aber speziell für Auslandskrankenversicherungen gilt: App-Versicherungen sind nicht geeignet für Leute, die häufig verreisen, sondern eher für diejenigen, die sehr selten ins Ausland fahren. Denn der Auslandskrankenschutz kostet bei einem Anbieter beispielsweise 90 Cent pro Tag. Für zwei Wochen kommt man so auf 12,60 Euro. Für ungefähr die gleiche Summe gibt es aber auch schon einen Familienschutz für das ganze Jahr. Den könnte man allerdings nicht über die App abschließen – vielleicht jedoch über die mobile Seite eines Anbieters. Darum lohnt sich der Vergleich von App-Produkt und Homepage-Angebot.

Wie man eine Versicherung per App abschließt

Grundsätzlich ist es sinnvoller, eine Versicherungs-App in einem WLAN herunterzuladen. Denn wenn die App ladeintensiv ist, kann sonst das gesamte Datenvolumen aufgebraucht sein, bevor das Programm auf dem Smartphone funktioniert. Das WLAN sollte aber geschützt sein, wenn der Versicherungsnehmer seine Daten, also beispielsweise Name, Anschrift, Geburtsdatum und Kreditkartennummer, eingibt. Sonst besteht die Gefahr, dass diese Daten abgegriffen werden.

Der Handybesitzer kann auch für eine andere Person, also zum Beispiel einen mitreisenden Freund oder für seine Familie, eine Police abschließen. Den Versicherungsschein bekommt der Versicherte im Regelfall per Mail – und dann besteht auch Versicherungsschutz. Kommt es zu einem Schaden, wendet er sich an die Hotline, die ihm per App oder Mail genannt wird.

Beispiele für Kurzzeitversicherungen

Der Markt für Policen, die nur sehr kurze Zeit gelten, ist in Bewegung: Es kommen ab und zu neue dazu, während erste bereits vom Markt genommen wurden. Eine abschließende Übersicht kann man darum nicht geben.

Derzeit gibt es viele Policen über die Plattform appsichern.de. Sie arbeitet mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften zusammen und bietet beispielsweise Policen für eine Probefahrt, eine Radtour, einen Kindergartenausflug oder eine Busreise an.

Die Allianz hat außerdem eine Reise-App mit taggenauer Absicherung: allianz-reiseversicherung.de

Und bei der Versicherungskammer Bayern gibt es eine Moped-Versicherung per App: vkb.de