Stuttgart/Karlsruhe/Mannheim. Nicht nur für die Industrie, auch für Kulturbetriebe ist die Coronakrise ein riesiges Problem: Konzerte sind abgesagt, Museen und Theater geschlossen. Doch Not macht erfinderisch. Viele Einrichtungen suchen jetzt auf neuen Wegen Publikum. Für kulturelle Freizeitaktivitäten gibt’s also nach wie vor Möglichkeiten, wenn auch in den eigenen vier Wänden.

So teilte jüngst die Staatsoper Stuttgart mit: „Wir spielen weiter – online!“ In der Zeit des Vorstellungsausfalls stellt das Opernhaus auf seiner Webseite kostenlos digitale Versionen seiner Aufführungen zur Verfügung. Im wöchentlichen Wechsel gehen verschiedene Bühnenstücke ins Netz, die Interessierte „on demand“ abrufen können, unter: staatsoper-stuttgart.de.

„Wir lassen uns nicht entmutigen und wollen mit diesen Aktionen ein Zeichen setzen“

Intendant Viktor Schoner erklärt: „Wir lassen uns von der zugegebenermaßen schwierigen Situation nicht entmutigen und wollen mit diesen Aktionen ein Zeichen setzen.“ Das Opernhaus wolle unbedingt weiter für das Publikum da sein. Eine gute Idee, denn: Gerade jetzt haben viele Menschen zu Hause besonders viel Zeit, sich mit Kultur zu beschäftigen – auch wenn beispielsweise Opern für manche neues Terrain sind. So könnten Veranstalter sogar für die Zukunft neues Klientel gewinnen.

Auch andere Einrichtungen gehen diesen Weg, beispielsweise das Badische Landesmuseum in Karlsruhe: Es bietet täglich digitale Einblicke in Ausstellungen, Projekte und Sammlungen. Zum Beispiel in die derzeit laufende Große Landesausstellung „Kaiser und Sultan“ – hier geht es um Kriege und Glaubenskonflikte, die im 17. Jahrhundert in Ostmittel- und Südosteuropa ausgetragen wurden und die Geschichte Badens maßgeblich beeinflussten. Alle Angebote sind zu finden unter: landesmuseum.de/digital

Interessante Angebote in ganz Deutschland

Auch die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim laden dazu ein, aktuelle Ausstellungen vom heimischen Sofa aus virtuell zu erkunden. So gibt’s zur Sonderausstellung „Yesterday – Tomorrow“ des deutsch-amerikanischen Künstlers Marc Erwin Babej eine Bildergalerie und eine Videoführung (rem-mannheim.de).

Durch die Verlagerung von Veranstaltungen ins Internet können Interessierte auch Konzerte in der Ferne miterleben – zum Beispiel in der Bundeshauptstadt: Die Staatsoper Berlin (staatsoper-berlin.de) stellt täglich wechselnde Aufzeichnungen ins Internet, etwa von der Mozart-Oper „Così fan tutte“ oder dem „Rosenkavalier“ von Richard Strauss.

Geld zurück für Konzertkarten

  • Konzerte und Events fallen corona-bedingt aus: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weist darauf hin, dass der Preis für bereits gekaufte Tickets grundsätzlich vom Veranstalter zurückerstattet werden muss.
  • Wie das abgewickelt wird, ist bei den Vorverkaufsstellen und Veranstaltern im Internet oder auf Anfrage zu erfahren.
  • Ansprüche kann man bis Ende 2023 geltend machen.
  • Die Verbraucherzentrale selbst hat ihre Beratungsstellen geschlossen und auf alternative Beratungswege umgestellt. Näheres unter: www.vz-bw.de/beratung