Maria und Josef, Jesus in der Krippe und der Stern von Bethlehem finden sogar Platz in einer Streichholzschachtel. Davon kann man sich im Norddeutschen Krippenmuseum in der Heilig-Geist-Kirche zu Güstrow überzeugen. Zur Sammlung zählen rund 600 Krippen aller Kontinente, davon werden jeweils etwa 120 ein Jahr lang in Glasvitrinen ausgestellt.
Am 1. Advent ist die neue Saison gestartet. Unter dem Motto „Krippen, Bräuche, Traditionen“ zeigt die Schau landestypische Krippen. Aus Polen ist beispielsweise eine Tragekrippe zu sehen, die früher an Weihnachten von Haus zu Haus gereicht wurde. In Tschechien haben Papierkrippen Tradition. Das Exponat setzt sich aus 150 Einzelteilen zusammen.
In einer Backstube können Besucher nach historischen Rezepten backen
Den Großteil der Sammlung hat die Hamburgerin Christin Mechthild Ringguth über 40 Jahre hinweg in 80 Ländern zusammengetragen. Viele Krippen sind Auftragswerke, die von heimischen Künstlern mit ortstypischen Materialien gefertigt wurden. Der Bestand wächst weiter: Im letzten Jahr fügte ein Asylsuchender aus dem Iran eine Krippe aus seiner Heimat hinzu. Die Figuren fertigte er aus Holz und Nüssen, für das Dach von Stall und Kirche verwendete er Schilfgras.
Auch im niedersächsischen Lohne lassen sich bis zum 22. Januar 2017 circa 100 Krippen im Industrie-Museum bestaunen. Besondere Exponate sind eine Wurzelholzkrippe von 1860 sowie historische Krippenfiguren aus verschiedenen Kirchen der Region. In einem Bereich wird eine Backstube eingerichtet, wo nach historischen Rezepten gebacken wird. Natürlich darf auch probiert werden.
Besucher-Information
Das Norddeutsche Krippenmuseum ist ganzjährig geöffnet: 1. Advent bis 15. Januar und Juni bis September täglich 11-17 Uhr (an Heiligabend, Silvester und Neujahr eingeschränkt); 16. Januar bis 31. Mai und Oktober bis November außer montags 11-16 Uhr. Eintritt: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familienkarte 5 Euro.
Das Industrie Museum Lohne ist Dienstag bis Sonntag 14 bis 18 Uhr geöffnet, am Donnerstag bis 20 Uhr. Eintritt: Erwachsene 3 Euro, Kinder und Jugendliche 2 Euro, Familien 6 Euro.
Was sonst noch läuft
Travemünde. Zum „Winterzauber am Meer“ lädt der Travemünder Neujahrsgarten ein. Vom 25. Dezember über den Jahreswechsel sind der Brügmanngarten und die Strandpromenade stimmungsvoll illuminiert. Mit drei großen Feuerwerken geht’s ins neue Jahr.
Stralsund/Greifswald/Putbus. Märchenhafte Konzerte veranstaltet das Theater Vorpommern am 16., 20., 23., 25. und 26. Dezember. Unter dem Titel „Es war einmal...“ kann man sich in die musikalische Welt der Märchen träumen, beispielsweise mit Werken von Humperdinck und Tschaikowsky.
Bremen. Ein spritziges Vergnügen aus Fontänen, Fantasie und lebendigen Fabelwesen verspricht die Wasser-Show „Circo Aquatico“. Bis zum 11. Dezember bespielen Artisten im Gewand von schillernden Fischen, Schildkröten und liebenswerten Seepferdchen die Bürgerweide in Bremen. Mittendrin ein See mit 100.000 Litern Wasser.