Oberhausen. Den Finger in den Mund stecken und in die Luft halten: Da, wo es kühl wird, kommt der Wind her, dorthin muss der Drachen ausgerichtet werden. Schnur abrollen und aufs richtige Lüftchen warten. Erst leicht, dann fester an der Leine ziehen, der Drachen hebt sich in die Luft. Das macht Spaß – und noch schöner ist’s mit Gleichgesinnten: Wenn die Tage kürzer und stürmischer werden, trifft man sich auf Drachenfesten.

Dort tauscht man Tipps und Tricks aus zu Einleinern, Lenkdrachen und Windspielen und lässt fantasievolle, oft selbst gebaute Flugobjekte am Himmel tanzen – ein Spaß für Groß und Klein.

Die Drachenfreunde-Ruhrwind widmen gleich einen ganzen Tag dem Nachwuchs. Am Weltkindertag (18. September) laden sie im Emscherpark in Oberhausen zum Drachenbauen, es gibt eine am Himmel erzählte Janosch-Geschichte und Fallschirm-Teddys.

Kinderspielzeug? Nein, eher ein Sportgerät!

Am Tag zuvor (17. September) bietet der Verein mit dem Besuch japanischer Trommler und Drachen sowie einem leuchtenden Nachtfliegen einen ganz besonderen Augen- und Ohrenschmaus. Mit solch bunten Programmen möchten nicht nur die Oberhausener wieder mehr Menschen für ihr Hobby begeistern – und so an gute alte Zeiten anknüpfen.

Ende der 80er-Jahre setzte in Deutschland ein Drachenboom ein: Mit dem Aufkommen der Lenkdrachen wurde aus dem Kinderspielzeug fast ein Sportgerät, ersetzten moderne Werkstoffe (wie Kohlefaser und Nylon) Papier, Holzleisten und Leim. Drachenshops und -feste hatten Hochkonjunktur. Die ist abgeflacht, aber leidenschaftliche Drachenflieger gibt es noch viele.

Sie treffen sich zum Beispiel auch am 24. und 25. September auf den Flugplätzen in Attendorn-Finnentrop oder in Neuenrade-Küntrop. Oder am 8. und 9. Oktober beim Drachenfest in Lünen. Und dann haben die bunten Flugobjekte noch einmal am 16. Oktober einen großen Auftritt, über dem herbstlichen Möhnesee. Bevor es dann ins Winterlager geht – und ans Bauen von neuen Drachen.

Mehr Infos:

drachen-feste.de

sparkassendrachenfest-luenen.de

ao5.de/moehnesee