Marienheide. Seit mehr als 200 Jahren baut die August Rüggeberg GmbH & Co. KG Werkzeuge, die heute unter dem Namen „PFERD“ bekannt sind. Und bei jedem neuen Werkzeug geht es nicht zuletzt darum, Vibrations-, Lärm- und Staubentwicklung zu minimieren und die Handhabung zu optimieren, kurz: ergonomischer zu gestalten.
Vor sechs, sieben Jahren haben sich die Verantwortlichen bei PFERD im oberbergischen Marienheide gefragt, ob die Gesundheit der Mitarbeiter genauso im Mittelpunkt steht wie die der Kunden. Ein systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gab es nicht. „Dabei ist Gesundheit die Grundvoraussetzung für einfach alles“, sagt Personalleiter Frank Wenderoth heute.
Externe Profis für Training und Beratung
Also hat man sich zusammengesetzt, die Mitarbeiter befragt, Experten der AOK einbezogen. Klar war: Eine Rückenschule und ein Vegetarier-Teller in der Kantine bringen es nicht. Die Oberberger schnürten ein ganzes Paket von Maßnahmen. Dazu gehören diverse Sportangebote vom Lauftreff über die Fußballgruppe und die Mountainbiker bis zum Yoga-Kurs. Alle Angebote sind professionell organisiert und angeleitet, regelmäßig gibt es Extras wie ein Techniktraining für die Radler.
Alle Mitarbeiter können einen Zuschuss der Firma bekommen, wenn sie regelmäßig eines von 14 Fitnessstudios besuchen, die den Qualitätskriterien genügen. Hinzu kommen externe Gesundheitsberater, die alle zwei Wochen in den Betrieb kommen.
Das gesunde Programm ist auch ein wichtiger Imagefaktor
All die Maßnahmen laufen bei Anna Biesenbach zusammen, BGM-Beauftragte des Unternehmens. Sie schildert die Rückmeldung der Kolleginnen und Kollegen als „durchweg positiv“. Das hat auch viel damit zu tun, dass es diese zentrale Ansprechpartnerin gibt, die aktiv auf die Mitarbeiter zugeht.
Zuletzt ist etwa die Zahl derer, die das Fitnessstudio-Angebot nutzen, spürbar gestiegen. Insgesamt nimmt rund ein Drittel der 750 Mitarbeiter an dem gesamten Angebot teil. „Das ist im Vergleich mit anderen Unternehmen eine sehr gute Quote“, sagt Personalleiter Wenderoth, der auch von Bewerbern immer wieder hört, dass sie die Angebote toll finden: „Ein wichtiger Imagefaktor für uns.“
Vor zwei Jahren erhielt PFERD sogar den Gesundheitspreis des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung – eine wichtige Bestätigung für die Firma, die den Erfolg nicht in Prozentzahlen beim Krankenstand misst. Wichtiger sind die persönlichen Rückmeldungen wie die von Florian Pottrick: „Das tut nicht nur gut, sondern man trifft dabei auch Kollegen, die man sonst nicht sieht. Wir wachsen dadurch alle auch noch mehr zusammen.“