München/Kempten/Regensburg/Würzburg. Zum Klettern muss man weder raus ins Freie noch in die Berge fahren – das geht schon fast überall. Insgesamt 158 Indoor-Kletterhallen gibt es mittlerweile in Bayern. Vor allem der Deutsche Alpenverein bietet den Kraxel-Spaß an: 1992 eröffnete er die erste Halle in Berchtesgaden, 94 betreibt er inzwischen.
Der Vertikalsport hat sich zur absoluten Trendaktivität gemausert. Besonders das „Toprope-Klettern“ ist bei allen Altersklassen beliebt – auch Kinder und ältere Menschen schaffen das. Denn hier ist das Sicherungsseil in einem Ankerpunkt oben fest eingehakt, ein Partner am Boden hält das Ende fest und passt die Länge je nach Kletterfortschritt an. Tempo, Höhe und Schwierigkeitsgrad bestimmt dadurch jeder selbst. Die Skala reicht von 2+ für Neulinge bis 10+ für absolute Profis.
In München befindet sich die größte Kletteranlage der Welt. Dazu gehören zwei große Innenbereiche und ein Außenbereich. Auf rund 7.800 Quadratmeter Fläche gibt es künstlich geschraubte und Natursteinwände. Rund 270 unterschiedliche Routen führen bis zu 18 Meter in die Höhe.
An bunten Griffen die Wand hochkraxeln
Es versteht sich von selbst, dass man beim „Topropen“ nicht alleine loslegen kann. Das geht nur mit Partner, der einen von unten sichert.
Bouldern hingegen, so heißt das Klettern ohne Seil, ist auch im Alleingang möglich. Die künstlichen Felswände mit den bunten Griffen sind niedrig, und am Boden liegen dicke Schaumstoffmatten. Es gibt keine vorgegebenen Routen – das erfordert freilich Kraft und Köpfchen gleichermaßen. Zuerst prägen sich die Sologänger den Verlauf ein. Später müssen sie an der Wand immer wieder überlegen, welche Griffe und Tritte sie sicher weiter bis nach oben führen.
Rein in die Kletterschuhe und los geht’s. Genügend Auspower-Möglichkeiten bietet zum Beispiel die Verbundhalle in Kempten. Beim Vertikaltraining haben Anfänger, Fortgeschrittene und Gruppen auf rund 1.000 Quadratmetern Platz.
Eins ist klar: Die Sicherheit steht an allererster Stelle! Mit Gurt, Schraubverschlusshaken und Sicherungsgerät, dem sogenannten Tube, kommen Klettersportler zwar gefahrlos nach oben. Dennoch ist vor dem Lossteigen der Partnercheck Pflicht.
Sitzt der Gurt fest, ist der Karabiner zugeschraubt und der Achter richtig geknotet? Dann los! Und Sicherheit kann man lernen: „Safety First“-Kurse mit Geräte-Update bietet etwa die Kletterhalle in Regensburg.
In der Mitkletter-Zentrale den Partner finden
Wer für seine Seilkletter-Vorhaben keinen Begleiter hat, kann problemlos auf „Partnersuche“ gehen. Den Passenden oder auch eine geeignete Gruppe findet man über ein digitales „Schwarzes Brett“.
Im Kletterzentrum in Würzburg lassen sich auf dem „Tickboard“ sogar eigene Routen speichern oder Klettererfolge vermerken. Mit wenigen Klicks sind die Ergebnisse veröffentlicht – der Wettstreit kann beginnen!
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