Chiemsee/Kirchberg im Wald/Fladungen/Leipheim. Moore sind gerne Schauplatz düsterer Geschichten. Kein Wunder, denn aufgrund des feuchten Bodens bildet sich Nebel, der die Landschaft in geheimnisvolles Dämmerlicht taucht. Ihren Ruf als schaurige Orte haben Moore allerdings nicht verdient, im Gegenteil: Sie sind Heimat für seltene Tiere und Pflanzen – und leisten als natürliche Kohlenstoffspeicher einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Vor Jahrhunderten war Bayern zu einem guten Teil von Sümpfen bedeckt. Unsere Vorfahren haben diese trockengelegt, um Platz für Ackerflächen zu schaffen. Die heute noch erhaltenen Sumpfgebiete bieten ein schönes Ausflugsziel für die ganze Familie.

  • Sterntaler Filze. Rund um den Chiemsee trifft man überall auf Spuren des Torfabbaus. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde hier an vielen Stellen Torf gestochen. In Kurbädern wie Bad Aibling wird er noch für medizinische Anwendungen genutzt. Viele Abbaustellen sind heute Museen, die an die schwere Arbeit der Torfstecher erinnern, etwa das Torfstadel im „Moorerlebnis Sterntaler Filze“ bei Bad Feilnbach. Kinder werden auf ihren Erkundungen von einer „Moor-Elfe“ begleitet. Mutige balancieren auf Baumstämmen oder erklettern den Wurzelhügel. Am Schluss des Pfades gibt es eine Vogelbeobachtungsstation.

chiemsee-alpenland.de

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  • Todtenauer Moor. Mit einer Torfstärke von etwa 8,50 Metern ist das Todtenauer Moor eines der mächtigsten und ältesten Moore im Bayerischen Wald. Einer Sage nach soll dort vor etwa 500 Jahren eine kleine Stadt versunken sein. Ab und zu, so heißt es, hört man hier noch Musik und Gesänge der einstigen Stadtbewohner. Sie warnen davor, diese Fläche des Moores zu betreten. Seit 1983 steht das Kerngebiet des Moores im niederbayerischen Kirchberg im Wald unter Naturschutz. Ein Naturerlebnispfad lädt zu einer gemütlichen Wanderung ein, Tafeln informieren über das Moor und seine Natur.

ostbayern-tourismus.de

  • Schwarzes Moor. „Betreten verboten“! Das gilt im Schwarzen Moor in der Rhön bei Fladungen überall – zumindest neben dem Bohlensteg im Moor. Denn Fußtritte zerstören die empfindlichen und seltenen Pflanzen, die sich hier angesiedelt haben. Der Bohlensteg führt auf einem gut zwei Kilometer langen Rundweg durch das Hochmoor, in dem unter anderem Habichte, Hermeline oder Kiebitze leben. Wer den Weg geschafft hat, kann am Ende auf einen Aussichtsturm klettern und den Ausblick auf die weitläufige Landschaft genießen.

rhoen.info/info-bioshphaerenreservat-rhoen

  • Schwäbisches Donaumoos. Zwischen Neu-Ulm und Donauwörth erstreckt sich mit dem Donaumoos das größte Feuchtgebiet Süddeutschlands. Zahlreiche Wander- und Radwege sind dort angelegt, die Arbeitsgemeinschaft Donaumoos bietet einen Überblick. Durch das Leipheimer Moos können sich Besucher von einer „Lauschtour“ des Tourismusverbands Bayerisch-Schwaben führen lassen: einfach die kostenfreie App runterladen! Der Rundweg führt an einer Straußenfarm und schottischen Hochlandrindern vorbei. Mit ein wenig Glück kann man auch Bibern bei der Arbeit zusehen.

arge-donaumoos.de/naturerlebnis