Dormettingen. Mit Hammer und Meißel klopfen Kinder eifrig drauflos, um die Schätze der Schwäbischen Alb ans Licht zu holen. Im fossilienreichen Schiefer warten Unmengen an schneckenförmigen Ammoniten oder tintenfischartigen Belemniten darauf, aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt zu werden – und der dauerte bis zu 200 Millionen Jahre. AKTIV verrät, wo die Schatzsuche reiche Beute verspricht.
- Seit drei Jahren schnürt das Schiefer- Erlebnis Dormettingen Geschichte, Geologie und Natur zu einem Freizeitpaket mit Bergbauspielplatz, Amphitheater und Klopfplatz. Wo bis zum Jahr 2000 Ölschiefer für das Zementwerk Dotternhausen abgebaut wurde, sind unter anderem 180 Millionen Jahre alte Ammoniten zu finden.
Die Weichtiere lebten in den Weiten des flachen Jurameeres, das sich über große Teile Süddeutschlands erstreckte. Am Meeresgrund wurden sie nach ihrem Tod von feinen Schlammschichten bedeckt und versteinerten. Infotafeln zeigen unter anderem, wie der Schiefer richtig zu spalten ist oder wie man die Funde einordnet. Von Mittwoch bis Samstag gibt’s im Schiefer-Erlebnis Dormettingen in der Regel auch Tipps von einem Präparator. Der Zementwerk-Betreiber Holcim stellt im nahen Fossilienmuseum repräsentative Funde aus.
- In den Schichten des Schwarzen Jura ist auch der Ölschiefer zu finden, der zum Boller Naturfango zermahlen wird. Fossiliensammler können im Jurafangowerk Bad Boll ihr Glück versuchen. Von April bis Oktober ist der Schiefersteinbruch an jedem ersten Freitag im Monat geöffnet, außerdem kann man live miterleben, wie Fango hergestellt wird.
- Gewaltige 18 Meter breit ist die Seelilienkolonie im Urweltmuseum Holzmaden – einer der spektakulären Funde im dortigen Ölschiefer. Im Urweltsteinbruch Fischer in Holzmaden, zu dem ein Museum gehört, fördern Kinder und Erwachsene selbst versteinerte Tiere und Pflanzen zutage. Neben Ammoniten und Belemniten kann man im Abraum des Schieferbruchs Kromer im nahen Ohmden auch Muscheln, versteinertes Holz, Fischschuppen oder Reste von Seelilien finden – und stolz nach Hause tragen.