Mannheim. Nougat oder Marzipan? Mandel oder Pistazie? Verführerisch und zum Hineinbeißen schön ist die Pralinenauswahl, nur liegt sie nicht in der Auslage einer Konditorei, sondern in einer Museumsvitrine.

Tag für Tag müssen wir bis zu 20.000 Entscheidungen treffen. Die Sonderausstellung „Entscheiden“ im Mannheimer Technoseum durchleuchtet bis 6. Mai unser Leben in diesem Supermarkt der Möglichkeiten. AKTIV hat sich dort umgeschaut.

Vom Beruf über die Partnersuche bis zur großen Politik: In der interaktiven Schau setzen sich die Besucher mit allen wichtigen Lebensbereichen auseinander – und treffen ihre Entscheidungen. Die Ausstellung ist wie ein Supermarkt gestaltet. Gleich am Eingang gibt’s eine Chipkarte, sie speichert die Antworten auf Fragen rund ums Leben, die in den verschiedenen Bereichen gestellt werden.

Die Auswertung gibt es auf einer Art Kassenbon

Kopf oder Bauch? Spaß oder Geld? Und würde man die eigenen Wünsche auch mal zurückstellen? An den Teststationen können die Besucher ihr eigenes Verhalten überprüfen. Welcher Entscheidungstyp man ist, zeigt einem dann die persönliche Auswertung, die am Ausgang wie ein Kassenbon ausgedruckt wird.

Es gibt viele Entscheidungstipps. Videofilme, Exponate, Statistiken, Texte und Hörstationen informieren über wissenschaftliche und persönliche Erkenntnisse zum Thema. An Medienstationen kommen Experten und Entscheidungsträger zu Wort. Junge Menschen erklären, weshalb sie sich für einen bestimmten Beruf entschieden haben. Bürger diskutieren über ihren politischen Entscheidungsspielraum. Paare verraten, was sie zusammenhält. Und Singles erläutern, weshalb sie lieber alleine bleiben.

Zwei Glücksräder führen uns Schicksal und Zufall vor Augen

Wie viel wir entscheiden können, hängt auch davon ab, ob wir arm oder reich, in Mannheim oder Mumbai zur Welt kommen: Zufall und Schicksal spielen mit, das machen zwei Glücksräder und ein Blick in die Statistik deutlich. In leeren Supermarktregalen werden die Geschichten von Menschen erzählt, die keine Wahl hatten, aber entscheiden konnten, wie sie mit der Situation weiter umgehen.

Eine größere Auswahl macht nicht unbedingt glücklicher, auch das ist erwiesen. So waren Testpersonen, die viele Pralinen vorgelegt bekamen, am Ende unzufriedener als solche, die nur eine kleine Auswahl hatten. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Nicht nur bei Süßigkeiten.

Mehr Informationen unter:

technoseum.de

entscheiden.eu